Suchergebnis
Willi Carl/Martin Gorholt/Sabine Hering (Hg.)
Sozialdemokratie in Brandenburg (1868–1933)
Lebenswege zwischen Aufbruch, Aufstieg und Abgrund
Die Frauen und Männer, deren Lebenswege in diesem Band nachgezeichnet werden, haben das Land Brandenburg seit Ende des 19. Jahrhunderts revolutionär oder reformerisch geprägt – in der Frauenbewegung, den Gewerkschaften und in der Sozialdemokratischen Partei. Dank ihres Einsatzes war das »rote Brandenburg« bis zum Ende von Weimar ein »Bollwerk gegen den Faschismus«.
Maak Flatten
Scharnierzeit der Entspannungspolitik
Willy Brandt als Außenminister der Großen Koalition (1966–1969)
Willy Brandt, der wirkmächtigste deutsche Außenminister nach Gustav Stresemann, war vor allem Realist und Pragmatiker. In seiner Zeit als Außenminister der Großen Koalition (1966–1969) vollzog sich die entscheidende Metamorphose seiner ost- und deutschlandpolitischen Konzeption. Dabei hielt er stets am Ziel der Wiederherstellung der deutschen Einheit fest.
Willi Jasper
Faust oder Mephisto?
Europas Intellektuelle – eine aktuelle Krisengeschichte
Wo sind die kritischen Streiter, die geistigen Kraftzentren, die die Debatten über die EU, Pandemiegesetze oder die Zukunft der Demokratie anführen? Sind sie im Medienwandel untergegangen? Auf welche Weise haben die Intellektuellen den europäischen Einigungsprozess beeinflusst? Und was tun sie heute in der Corona-Krise? Haben sie Europa verlassen? Gar verraten, wie schon Julien Benda vor gut 100 Jahre meinte? Es gibt sie nicht mehr, jedenfalls als Typus. Dies ist ein enormer kultureller und politischer Verlust.
David Ranan (Hg.)
Sprachgewalt
Missbrauchte Wörter und andere politische Kampfbegriffe
Mit Sprache wird manipuliert, Macht und Gewalt ausgeübt. Fake News, über Medien verbreitet, schaffen Verunsicherung. Der Vorwurf Terrorist oder Antisemit kann über Karrieren, selbst über Leben und Tod ent-scheiden. Die Essays in diesem Band untersuchen zentrale politische Begriffe auf ihren Missbrauch. Wer benutzt sie wie, wann und wozu? Kritische Wachsamkeit ist geboten, wenn jemand die Welt mit ein paar Wörtern in Gut und Böse einteilt, Verbrechen entschuldigt, Gegner vernichtet und uns zu seinen Komplizen machen will.
Thomas Meyer (Hg.)
Soziale Demokratie
Wege und Ziele
1946 gegründet, begleitet die Zeitschrift Frankfurter Hefte bis heute die politischen Debatten der Bundesrepublik – seit 1985 als Teil der Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte. Die Chefredakteure und Herausgeber, darunter Eugen Kogon und Walter Dirks, Willy Brandt und Peter Glotz, haben es stets verstanden, renommierte internationale und deutsche Autor*innen aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Journalismus zu gewinnen. Diese drei Bände versammeln nun, nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, herausragende Beiträge der letzten Jahrzehnte.
Martin Hecht
Die Einsamkeit des modernen Menschen
Wie das radikale Ich unsere Demokratie bedroht
Der moderne Individualismus ist zum Problem der westlichen Staaten geworden. Die Befreiung des Ichs führt in übersteigerte Ansprüche nach dem perfekten Leben. Bleibt es aus, folgen Enttäuschung, Aggression, Protest. Am Ende entlädt sich der Frust in der Ablehnung eines ganzen gesellschaftlichen Systems, im Extremfall in Hass. So gefährdet der Individualismus die Demokratie. Ist er als Idee noch zukunftsfähig?
Dirk Koch
Der Schützling
Stasi-Agent Adolf Kanter, Helmut Kohl und die größte Spionage-Affäre der Bundesrepublik
»Fichtel« nannte sich der erfolgreichste DDR-Spion in Westdeutschland – Adolf Josef Kanter saß im konservativen Herzen der deutschen Wirtschaft: Er war die rechte Hand von Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch, schmierte fast die gesamte Bonner Politikelite mit illegalen Spendengeldern und förderte die politische Karriere Helmut Kohls. Keiner lieferte HVA-Chef Markus Wolf in Ostberlin so viele sensible Informationen. 40 Jahre lang konnte Kanter ungehindert berichten, kaltblütig, unauffällig, effizient. Dirk Koch, ehemaliger Hauptstadtkorrespondent des SPIEGEL, der den Flick-Skandal aufdeckte, legt eine atemberaubende Enthüllungsgeschichte vor.
Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell (Hg.)
Heinz Bude
Pandemie und Gesellschaft
Ein Gespräch über eine Zeitenwende
Der Kassler Soziologe spricht über die wachsende Bedeutung von Solidarität in Corona-Zeiten. Er sieht neues Potenzial für eine Gesellschaft, in der sich die Menschen wieder umeinander kümmern. Und die Pandemie hat gezeigt, dass der schützende Staat immer wichtiger wird.
Thomas Hartmann/Jochen Dahm/Christian Krell (Hg.)
Joseph Stiglitz
Pandemie und Markt
Ein Gespräch über eine gerechte Weltwirtschaft
Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger spricht über neue Leitplanken für eine ge-rechtere Weltwirtschaft. Passgenaue öffentliche Ausgaben, vor allem Investitionen in die grüne Wirtschaft, sind das Gebot der Stunde. Können wir die nationalen Wirtschaften nach Corona wiederaufrichten? Ja, aber nur mit mehr Kooperation, nicht weniger!
Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell (Hg.)
Andreas Reckwitz
Pandemie und Staat
Ein Gespräch über die Neuerfindung der Gesellschaft
Der Kultursoziologe denkt darüber nach, wie Staat und Gesellschaft sich durch die Corona-Pandemie neu erfinden könnten. Die Krise führt zu einer Renaissance des Staates, denn wir werden uns bewusst: Bestimmte Formen öffentlicher Regulierung sind gut und nötig. Bewegen wir uns auf einen gezähmten, eingebetteten Liberalismus zu?
Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell (Hg.)
Lisa Herzog
Pandemie und Arbeit
Ein Gespräch über eine demokratische Wirtschaft
Die politische Philosophin meint: Corona hat uns daran erinnert, dass wir soziale Wesen sind, auch in der Arbeitswelt. Die Digitalisierung hat sich enorm beschleunigt – aber reicht das? Arbeit ist Zusammenhalt, Sinn und Grundlage unseres Staatswesens. Wie wollen wir die Jobs der Zukunft gestalten?
Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell (Hg.)
Gesine Schwan
Pandemie und Solidariät
Ein Gespräch über gesellschaftlichen Zusammenhalt
Die Politikwissenschaftlerin spricht über Zusammenhalt in der Corona-Pandemie. Sie sieht die Zeit gekommen für progressive Akteure, die Brücken bauen zwischen den Generationen, zwischen den Geschlechtern, zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen. Bringt Corona eine neue Zeit des Gemeinsinns?
Thomas Hartmann, Jochen Dahm, Christian Krell (Hg.)
Teresa Bücker
Pandemie und Geschlechter
Ein Gespräch über eine feministische Zukunft
Die Journalistin und Feministin erklärt, wie hart Corona vor allem Frauen trifft – alte, längst überwunden geglaubte Geschlechterrollen kehren mit der Krise zurück. Gleichberechtigung scheint zweitrangig zu sein. Was heißt das für die Politik? Wie sieht die Vision einer feministischen Zukunft aus?
Marc Saxer
Transformativer Realismus
Zur Überwindung der Systemkrise
Wer politisch die Richtung wechseln will, stößt meist auf Widerstand und Status-quo-Denken. Doch um die Klima-, Europa- Finanz-, Ungleichheits- und Demokratiekrise zu überwinden, sind Strategiewechsel unumgänglich. Leider verliert die progressive Linke bei ihren Lösungsansätzen oft die Realität gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse aus dem Blick. Marc Saxer entwickelt Wege, wie man den erforderlichen Wandel politisch durchsetzen kann.
René Cuperus
7 Mythen über Europa
Bringt uns das weiter oder kann das alles weg?
Europa steht ratlos vor dem geopolitischen Kampf zwischen den USA und China, dem Brexit, der Flüchtlingskrise, Corona-Pandemie und einer Rezession. Nationale Alleingänge untergraben das große europäische Friedensprojekt. Die Union droht zu zerbrechen, sie ist gespalten in Gewinner und Verlierer, Reiche und Arme, Gebildete und Abgehängte. Wie kann Europa seine Wählerinnen und Wähler noch überzeugen? Mit Ehrlichkeit! Der niederländische Historiker René Cuperus hat viele Regierungen beraten. Er räumt auf mit sieben zentralen Mythen utopischer Pro-EU-Föderalisten wie auch fremdenfeindlicher Anti-EU-Populisten.
Thomas Meyer (Hg.)
Migration und Integration
Berichte und Debatten
1946 gegründet, begleitet die Zeitschrift Frankfurter Hefte bis heute die politischen Debatten der Bundesrepublik – seit 1985 als Teil der Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte. Die Chefredakteure und Herausgeber, darunter Eugen Kogon und Walter Dirks, Willy Brandt und Peter Glotz, haben es stets verstanden, renommierte internationale und deutsche Autor*innen aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Journalismus zu gewinnen. Diese drei Bände versammeln nun, nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, herausragende Beiträge der letzten Jahrzehnte.
Thomas Meyer (Hg.)
Ach, Europa!
1946 gegründet, begleitet die Zeitschrift Frankfurter Hefte bis heute die politischen Debatten der Bundesrepublik – seit 1985 als Teil der Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte. Die Chefredakteure und Herausgeber, darunter Eugen Kogon und Walter Dirks, Willy Brandt und Peter Glotz, haben es stets verstanden, renommierte internationale und deutsche Autor*innen aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Journalismus zu gewinnen. Diese drei Bände versammeln nun, nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, herausragende Beiträge der letzten Jahrzehnte.
Claudia Detsch/Nikolaos Gavalakis/Catrina Schläger (Hg.)
Ideen, Meinungen, Kontroversen
IPG – Internationale Politik und Gesellschaft Die wichtigsten Debatten 2020
Apocalypse now? Auch ohne Covid-19 stand die Demokratie unter Beschuss, die internationale Ordnung war im radikalen Umbruch und das kapitalistische Wirtschaftssystem führte zu ökologischen und sozialen Verwerfungen. Die Pandemie legte 2020 alle diese Schwächen noch unters Brennglas. Ergreifen wir die Chance zum Neuanfang? Oder sind alle Hoffnungen auf einen Neustart schon wieder passé? Die Autorinnen und Autoren des IPG-Journals spüren Trends auf und zeigen Wege aus der Krise. Die wichtigsten Beiträge erscheinen jedes Jahr in Buchform.
Ilse Fischer (Hg.)
Die SPD unter Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer 1946 bis 1963
Sitzungsprotokolle der Spitzengremien Bd. 4: 1952 bis 1954
Mit diesem Band wird die Edition der Sitzungsprotokolle der SPD-Führungsgremien fortgesetzt. Nach dem Tod Kurt Schumachers wurde Erich Ollenhauer im September 1952 zum Parteivorsitzenden gewählt. Ollenhauers Führungsstil war stärker durch Kooperation und Bemühungen um die Einbindung der verschiedenen Richtungen innerhalb der Partei charakterisiert. Die SPD stand in diesen Jahren in grundsätzlicher Opposition zu außenpolitischen Richtungsentscheidungen der Regierung Adenauer, u.a. beim EVG- und General-Vertrag. Auch die Fluchtbewegung aus der DDR, der Aufstand des 17. Juni 1953 und der Bundestagswahlkampf 1953 spielten in den Diskussionen eine Rolle.
Jörg Becker, Uli Preuss (Hg.)
Alfred Rosenbach
Ich, ein Sinto aus Remscheid
Aus dem Leben eines Prasapaskurom
Alfred Rosenbach stammt aus Schlesien. Er war Hausierer, Teppich-, Schrott- und Kurzwarenhändler und lebte mit seiner Familie im Wohnwagen, bevor er in Remscheid sesshaft wurde. Als angesehener Ältester wurde er in das Ehrenamt eines »Prasapaskurom«, eines »Rechtsprechers« gewählt, wie schon sein Vater, der sich um die Angelegenheiten der großen Familie, die aus mehr als 200 Sinti besteht, gekümmert hat. In diesem Text-Bildband erzählt Rosenbach seine Geschichte und bringt Licht in das verborgene Leben einer Sinti-Familie mitten in Deutschland.
Rita Süssmuth
Parität – Freiheit, Recht und Verantwortung
70 Jahre Republik der Frauen?
»Männer und Frauen sind gleichberechtigt.« Das wurde vor 70 Jahren im Grundgesetz verankert. Aber von der praktischen Gleichstellung und verantwortlichen Mitgestaltung sind wir in Deutschland meilenweit entfernt. Frauen bringen heute weltweit ein hohes Potential an neuem Denken und Handeln ein. Die vorhandenen Möglichkeiten müssen zu gemeinsamer Verantwortung entwickelt werden. An die Stelle von Konfrontation muss Kooperation treten, an die von Konflikten Problemlösungen, um bessere Lebenschancen zu erlangen.
Cas Mudde
Rechtsaußen
Extreme und radikale Rechte in der heutigen Politik weltweit
Aus dem Englischen übersetzt von Anne Emmert
Die politische Rechte rückt überall in den Mittelpunkt der Politik. Drei der größten Demokratien – Brasilien, Indien und die Vereinigten Staaten – haben rechtsradikale oder rechtspopulistische Regierungsführer. Gleichzeitig bauen Rechtsaußenparteien in Europa ihr Profil und ihre Basis aus. Mudde, international führender Experte für politischen Extremismus, stellt unser bisheriges Denken über konventionelle und rechte Politik infrage. Seine packende Analyse zeigt: Radikal rechts ist zum Mainstream geworden und in fast allen Gesellschaften der Welt akzeptiert.
Stephan Schmauke
Der Weg zur Promotion
Strukturiert und gelassen zum Doktortitel
Dieser neue Ratgeber ist die perfekte Hilfestellung für alle, die das Mammutprojekt Promotion vor sich haben. Promovierende müssen heute den Anforderungen eines verschulten Wissenschaftsbetriebes genügen, ohne die hohen Ansprüche an wissenschaftliches Arbeiten aufzugeben. Sie wollen zügig vorankommen und zugleich den Überblick behalten. Das Schreiben der Dissertation erfordert eine strukturierte Planung und Durchhaltevermögen. Und vor allem ein Selbstbewusstsein, das sich durch die allfälligen Probleme auf dem Weg zur Promotion nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Wolfgang Schroeder / Ursula Bitzegeio / Sandra Fischer (Hg.)
Digitale Industrie. Algorithmische Arbeit. Gesellschaftliche Transformation.
Medien, Politik, Medizin, Wirtschaft und Industrie – Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch was sind sie: Helfer für ein besseres Morgen oder ein (un)bequemes Joch, das uns kontrolliert? In welchem Verhältnis stehen die neuen Technologien zur Menschenwürde, zur Verfassung, wie beeinflussen sie unsere Informationswelt, unser Konsumverhalten und unser politisches System?
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Bd. 60 (2020)
»Hoch die internationale…«? Praktiken und Ideen der Solidarität
Nicht erst seit der Corona-Krise ist Solidarität in aller Munde. Mit dem Begriff werden geteilte Werte und Interessen, die Unterstützung von Anderen und soziale Forderungen zum Ausdruck gebracht. Solidarität wird mit Gegenseitigkeit und Zusammenhalt, Loyalität und Selbstlosigkeit verbunden. Ihre Gültigkeit ist jedoch von Aushandlungen und Konflikten darüber verbunden, wer in das solidarische Handeln einbezogen wird und welche Personen ausgeschlossen bleiben. In der Geschichte von Arbeitskämpfen und Protestbewegungen, bei den Sozialversicherungen, in interna-tionalen Kampagnen oder gemeinschaftlichen Projekten wird Solidarität erlebt und eingefordert, aber auch unsolidarisches Verhalten angeprangert.
Christoph Wunnicke
Kleine Geschichte der Demokratie in Sachsen
Vom Gottesgnadentum zum Grundgesetz
Kaum zu glauben? Und doch! Was Griechenland für Europa, ist Sachsen für Deutschland: die Wiege seiner Demokratie. Hier wurden wichtige theoretische und praktische Marksteine der deutschen Demokratieentwicklung gesetzt. Bis heute ist der Widerspruchsgeist im Freistaat verwurzelt. Diesem politischen Schatz widmet sich Christoph Wunnickes lesenswerte Geschichte der sächsischen Demokratie.
Thomas Hartmann / Jochen Dahm / Frank Decker (Hg.)
Utopien
Für ein besseres Morgen
Grenzenloses Wachstum? Lieber ökologische Kreislaufwirtschaft und Gemeinwohl! Zersetzende Ungleich heiten? Lieber eine Gesellschaft der Gleichen! Misstrauen in die Demokratie und ihre Akteure? Besser mehr Bürgerbeteiligung! Nationale Alleingänge? Lieber internationale Zusammenarbeit!
René Cuperus
7 Mythen über Europa
Bringt uns das weiter oder kann das alles weg?
Will die Mehrheit der Europäer wirklich eine »immer engere Union«? Sind die Nationalstaaten bedeutungslos geworden? Scheitert Europa am Euro? Sind wirklich alle Mitgliedstaaten gleich? Wird die Europäische Kleinstaaterei überleben? Cuperus liefert eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen der EU und fordert: Die europäische Zusammenarbeit muss neu gestaltet werden! Eine intensive Suche nach der richtigen Balance zwischen der EU und ihren nationalen Demokratien muss dabei im Zentrum stehen.
Peter Scheibe
Grundrechte in Quarantäne
Ein Virus infiziert den Rechtsstaat
Die Angst vor Corona greift tief in die Grundrechte ein. Bund und Länder regieren mit Rechtsverordnungen. Die parlamentarische Kontrolle bleibt oft auf der Strecke. Wo ist die Gewaltenteilung? Gerichte fällen Urteile ohne Anhörung. Wo bleibt die Rechtsstaatlichkeit? Virologen, Politiker und Ökonomen tauschen in atemberaubendem Tempo ihre Rollen. Ob mit Grund oder ohne: Die Demokratie verletzt ihre eigenen Spielregeln. Auch Populisten und Verschwörungstheoretiker dürfen sich deshalb plötzlich als Verfassungshüter aufspielen. Unsere Gesellschaft fährt auf Sicht. Noch vertrauen die Menschen den Regierenden. Die Frage lautet: Wie lange geht so etwas gut?
Franz Müntefering
Das Jahr 2020+
Übers Einmischen, Mittun und ein gutes Stück Leben auch im Ältersein
Was kommt, wenn das Virus gezähmt ist?
Franz Müntefering denkt über die Bedingungen unseres Zusammenlebens nach, über Anerkennung und Solidarität zwischen Jüngeren und Älteren. Über die Chancen der Demokratie und die Bedeutung von Gleichwertigkeit. Über das Älterwerden und Ältersein als ein gutes Stück Leben. Auch über Einsamkeit und Sterben.
Erik Flügge
Egoismus
Wie wir dem Zwang entkommen, anderen zu schaden
Machen Egoisten Sie wütend? Zu Recht! Dennoch, Egoismus ist eine ganz natürliche Eigenschaft, genauso wie der Gemeinsinn. Beide müssen in Balance sein, damit eine Gesellschaft gelingt. Doch die ist bei vielen Menschen nicht mehr gegeben. Rettungskräfte werden angegriffen, wenn sie im Einsatz sind, Leute drängeln sich vor, denken zuerst und zum Teil nur noch an sich. All das ist auch das Ergebnis der gesellschaftlichen Ordnung, die wir erschaffen haben. Wo jeder selbst vorsorgen soll, wo das Miteinander infrage gestellt wird, wo Egoisten bewundert werden statt schief angeschaut, da passiert so etwas.
Harald Roth (Hg.)
Nie wegsehen
Vom Mut, menschlich zu bleiben
Wie oft schauen wir im Alltag weg? Verlassen uns darauf, dass Probleme von anderen gelöst werden? Haben Angst vor der eigenen (Zivil-)Courage und überlassen das Feld den Lautesten?
Franz Müntefering
Das Jahr 2020+
Übers Einmischen, Mittun und ein gutes Stück Leben auch im Ältersein
Was kommt, wenn das Virus gezähmt ist?
Franz Müntefering denkt über die Bedingungen unseres Zusammenlebens nach, über Anerkennung und Solidarität zwischen Jüngeren und Älteren. Über die Chancen der Demokratie und die Bedeutung von Gleichwertigkeit. Über das Älterwerden und Ältersein als ein gutes Stück Leben. Auch über Einsamkeit und Sterben.
Katharina Hitschfeld / Uwe Hitschfeld / Christoph Bigalke (Hg.)
Gestern – Heute – Morgen
Neue Wege
Leipziger Impulse für die Deutsche Einheit
30 Jahre deutsche Vereinigung – ein Jubiläum, das auf vielfältige Art begangen und begleitet wird. Das Buch GESTERN HEUTE MORGEN will nicht die Geschichte der Deutschen Vereinigung erzählen, sondern spannende Geschichten, die sie erlebbar machen. Entscheider*innen von damals, die auch heute zu Teilen das wirtschaftliche und politische Leben prägen, berichten, welche Weichen in der unmittelbaren Nachwendezeit gestellt und welche Impulse für das Gedeihen der Stadt Leipzig und die Gestaltung des Vereinigungsprozesses gegeben wurden – die bis heute und für nachfolgende Generationen von Bedeutung sind.
Erik Flügge
Egoismus
Wie wir dem Zwang entkommen, anderen zu schaden
Machen Egoisten Sie wütend? Zu Recht! Dennoch, Egoismus ist eine ganz natürliche Eigenschaft, genauso wie der Gemeinsinn. Beide müssen in Balance sein, damit eine Gesellschaft gelingt. Doch die ist bei vielen Menschen nicht mehr gegeben. Rettungskräfte werden angegriffen, wenn sie im Einsatz sind, Leute drängeln sich vor, denken zuerst und zum Teil nur noch an sich. All das ist auch das Ergebnis der gesellschaftlichen Ordnung, die wir erschaffen haben. Wo jeder selbst vorsorgen soll, wo das Miteinander infrage gestellt wird, wo Egoisten bewundert werden statt schief angeschaut, da passiert so etwas.
Franziska Richter (Hg.)
Echoräume des Schocks
Wie uns die Corona-Zeit verändert. Reflexionen Kulturschaffender und Kreativer. Eine Anthologie
Im Frühjahr 2020 erreichte die Corona-Pandemie auch Deutschland. Covid-19 löste Schallwellen aus,die ein großes Echo nach sich zogen. In 25 Beiträgen zeichnen Kulturschaffende und Kreative den Widerhall dieser Zeit auf, berichten von Ereignissen aus Politik und Gesellschaft und erzählen von Ängsten und Hoffnungen in ihrem Alltag im Ausnahmezustand. Sie vermessen den Schock, der den Kulturbereich in dieser Zeit getroffen hat, und stellen sich die Frage, wie Kunst und Kultur in und nach der Corona-Zeit gefördert beziehungsweise gestärkt werden können. Entstanden ist so ein berührendes, inspirierendes und authentisches Dokument der Corona-Zeit.
Birgit Lahann
Als endete an der Grenze die Welt
Nach der Wende – Geschichten einer untergegangenen Gesellschaft
Gleich nach dem Mauerfall ging STERN-Autorin Birgit Lahann in die DDR – für sie als Westdeutsche ein »Land mit sieben Siegeln«. Begleitet von den Fotografinnen Ute Mahler und Karin Rocholl traf sie Heiner Müller, Ulrich Mühe, Friedrich Schorlemmer, Tamara Danz, Kurt Böwe, Gregor Gysi, Sascha Anderson, Eva-Maria Hagen, Wolf Biermann, Jürgen Fuchs oder Thomas Brussig und viele andere mehr. Und die Reise ging noch 30 Jahre weiter…
Andreas Audretsch, Claudia Gatzka (Hg.)
Schleichend an die Macht
Wie die Neue Rechte Geschichte instrumentalisiert, um Deutungshoheit über unsere Zukunft zu erlangen
Die Neue Rechte strebt in Europa an die Macht. Eine ihrer stärksten Strategien: die Instrumentalisierung von Geschichte, um ihre Weltsicht in den Köpfen der Menschen zu verankern. Mythen über die Nation, ihre Helden und Freiheitskämpfe sollen Nationalismus und völkisches Denken wieder gesellschaftsfähig machen. Das zeigt: Wir müssen um die Geschichte kämpfen, auf dass die liberalen Grundwerte unserer Gesellschaft eine Zukunft haben.
Andreas Audretsch / Claudia Gatzka (Hg.)
Schleichend an die Macht
Wie die Neue Rechte Geschichte instrumentalisiert, um Deutungshoheit über unsere Zukunft zu erhalten
Die Neue Rechte strebt in Europa an die Macht. Eine ihrer stärksten Strategien: die Instrumentalisierung von Geschichte, um ihre Weltsicht in den Köpfen der Menschen zu verankern. Mythen über die Nation, ihre Helden und Freiheitskämpfe sollen Nationalismus und völkisches Denken wieder gesellschaftsfähig machen. Das zeigt: Wir müssen um die Geschichte kämpfen, auf dass die libera-len Grundwerte unserer Gesellschaft eine Zukunft haben.
Paul Nemitz / Matthias Pfeffer
Prinzip Mensch
Macht, Freiheit und Demokratie im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz
Mensch oder Algorithmus – Wer entscheidet im Zeitalter Künstlicher Intelligenz über unsere Zukunft? Überwältigend groß ist schon jetzt die Macht der digitalen Konzerne im Silicon Valley und damit die Bedrohung für Demokratie und Freiheit. Paul Nemitz und Matthias Pfeffer zeigen eindrücklich, wie die derzeitigen Versuche ethischer Regulierung von Künstlicher Intelligenz zu kurz greifen. Nemitz ist Mitglied der Datenethikkommission der Bundesregierung und war maßgeblich verantwortlich für die Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung. Pfeffer beschäftigt sich als freier TV-Journalist und Produzent mit dem Thema Künstliche Intelligenz.
Winfried Veit
Europas Kern
Eine Strategie für die EU von morgen
Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Der Westen und seine Bündnisse erodieren. Neue geopolitische Player wie China, Russland und Indien erobern die Weltbühne. Hinzu kommt, dass Europa von einem Krisenbogen aus zerfallenden Staaten und Bürgerkriegen umgeben ist. Wie steht die EU dazu? Spricht Europa mit einer Zunge? Ist es abwehrbereit, handlungsfähig und wirklich demokratisch verfasst? Nein, es ist gelähmt von inneren Krisen und divergierenden Interessen. »Mit 27«, so Winfried Veit, »wird das nichts«.
Stefan Müller
Die Ostkontakte der westdeutschen Gewerkschaften
Entspannungspolitik zwischen Zivilgesellschaft und internationaler Politik 1969 bis 1989
In den 1970er- und 1980er-Jahren unterhielt der Deutsche Gewerkschaftsbund intensive Kontakte zu den kommunistischen Staatsgewerkschaften Osteuropas. Über diese transnationalen Begegnungen ist bislang wenig bekannt. Entlang einer gewerkschaftshistorischen Studie lenkt Stefan Müller den Blick auf diese besonderen Beziehungen im Ost-West-Konflikt und lotet dabei die Potenziale der Neuen Ostpolitik aus.
Dierk Hirschel
Das Gift der Ungleichheit
Wie wir die Gesellschaft vor einem sozial und ökologisch zerstörerischen Kapitalismus schützen können
Das 21. Jahrhundert droht ein Jahrhundert der extremen Ungleichheit zu werden. Nicht nur zwischen Nord und Süd, West und Ost. Die Klassengesellschaft kehrt zurück – auch in Deutschland. Die soziale Spaltung gefährdet unsere Demokratie. Der Raubbau an der Natur zerstört die Zukunft unserer Kinder. Klimawandel, Armut und Kriege zwingen Millionen Menschen zur Flucht. Verantwortlich dafür ist ein entfesselter, sozial und ökologisch blinder Kapitalismus.
Peter Birle / Antonio Muñoz Sánchez
Partnerschaft für die Demokratie
Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Brasilien und Portugal
Mit einem Vorwort von Svenja Blanke
Band 14 der Reihe über die internationale Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung widmet sich den beiden portugiesischsprachigen Ländern Brasilien und Portugal. Die Autoren Peter Birle und Antonio Muñoz Sánchez schildern eindrucksvoll die Geschichte der Demokratieförderung der FES in Brasilien und Portugal und welche Früchte solche Beiträge zur Überwindung von Diktaturen und zum Aufbau demokratischer Strukturen tragen können. Ihre Ausführungen zeigen konkret, inwiefern sich die Demokratieförderung einer politischen Stiftung von der staatlichen Förderpolitik unterscheidet, diese ergänzt und zivilgesellschaftlich in Richtungen lenken kann, wie es die staatliche Politik nicht vermag.
Werner Daum (Hg.)
Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 19. Jahrhundert
Institutionen und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel
Band 3: 1848-1870
unter Mitwirkung von Peter Brandt, Martin Kirsch und Arthur Schlegelmilch
Der vorliegende Band 3 setzt die vorangegangene Betrachtung der verfassungsgeschichtlichen Entwicklung Europas im 19. Jahrhundert fort: Die 28 Länderartikel eröffnen dank ihres einheitlichen Gliederungsschemas einen vergleichenden Zugang zur europäischen Verfassungsentwicklung 1848–1870. In ihrer ausführlichen Einleitung legen die Herausgeber mit einer vergleichenden Synthese der Länderbeiträge die Grundlage für künftige komparatistische Forschungen.
Kurt Thomas Schmitz
Die IG Metall nach dem Boom
Herausforderungen und strategische Reaktionen
Deutschlands erste Nachkriegsdekaden gelten zeithistorisch als »goldene Jahrzehnte«: Die Herausbildung wirtschaftlicher Prosperität ging einher mit der Entstehung stabiler demokratischer Institutionen und Verfahren, die ein robustes System der industriellen Beziehungen mit starken Akteuren ermöglichten.
Hans-Peter Bartels
Germany and a Europe of Defence
Global Responsibility Requires the End of Small-state Particularism
The question of whether Europe should develop its own defence capabilities has acquired a new urgency. Failing states and civil wars in Europe’s neighbourhood, cyber attacks, Russia, jihadists – these are only a few of the growing threats to peace and freedom. In the face of that, both NATO Europe and EU Europe are hampered by a kind of small-state particularism.
Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung
Jahrgang 44 (2019)
Hg. von der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung erfasst alle Publikationen zur Geschichte der Arbeiter- und Frauenbewegung, (linken) Parteien, Bewegungen u. Gewerkschaften aus dem Jahr 2019.
Niklas Frank
Auf in die Diktatur!
Die Auferstehung meines Nazi-Vaters in der deutschen Gesellschaft
Ein Wutanfall von Niklas Frank
Niklas Frank ist der Sohn von Hans Frank, Hitlers »Generalgouverneur« im besetzten Polen. Er erkennt in Rhetorik und Verhalten heutiger Politiker erschreckende Parallelen zur NS-Zeit. Der Hass, die Empathielosigkeit und der menschenverachtende Humor der Nationalsozialisten finden sich heute wieder in der AfD, aber auch bei anderen Vertretern aus Politik, Kultur, Sport, Kirchen etc. Frank warnt: »Jetzt tauchen wieder Väter von meines Vaters Art auf, die mein Hirn vergiften wollen.«
Nils Heisterhagen
Verantwortung
Für einen neuen politischen Gemeinsinn in Zeiten des Wandels
Wir brauchen ein republikanisches Wir gegen das Gespenst (neo-)liberaler Ich-Philosophie. Die politische Linke sollte die materiellen Bedürfnisse der Menschen wieder ins Zentrum ihrer Politik rücken. Und sie muss die Menschen auch wieder an ihre Pflichten als Bürger erinnern. Sie schulden sich einander etwas, und das ist mehr, als sich an Gesetze zu halten. Verantwortung trägt jeder: für sich, den Anderen und das Gemeinwohl.
Baha Güngör / Lale Akgün
Hüzün ... das heißt Sehnsucht
Wie wir Deutsche wurden und Türken blieben
Identität und Heimat, was bedeuten sie? Keiner schrieb so authentisch über diese Fragen wie Baha Güngör (1950–2018). 60 Jahre lang war er ein Grenzgänger zwischen den Kulturen. Der deutsche Journalist (und damals noch erste türkische Zeitungsvolontär der Bundesrepublik) erzählt mit viel Humor eine Integrationsgeschichte aus dem Herzen der ersten türkischen Gastarbeiter-Generation. Doch erklärt er auch, warum am Ende so viele Integrationsbemühungen zum Scheitern verurteilt waren und sich das Gefühl von Zugehörigkeit bis zum Schluss nicht einstellen mochte. Er starb, skeptischer geworden gegenüber seiner deutschen Heimat, bevor dieses Manuskript abgeschlossen werden konnte.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 59 (2019)
Die Welt verändern. Revolutionen in der Geschichte
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von: Kirsten Heinsohn, Thomas Kroll, Anja Kruke, Philipp Kufferath (geschäftsführend), Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß und Meik Woyke.
»Lokomotiven der Geschichte« hat sie Karl Marx genannt: Revolutionen beflügeln Phantasien, den Traum von einer »besseren Welt«, die Hoffnung auf ein anderes Morgen. Was aber sind Revolutionen aus sozialgeschichtlicher Perspektive? Sind sie immer gewaltsam und ungeplant? Können sie trotzdem ein »Mehr« an Freiheit oder »Emanzipation« bewirken? Gibt es revolutionäre Verlaufsmuster, prägende Akteure, dominante Erzählungen, Mythen und Inszenierungen? Hat der Begriff angesichts einer inflationären Verwendung in der Populärkultur überhaupt analytische Qualität? Diese und weitere Fragen rückt das Archiv für Sozialgeschichte in diesem Jahr ins Zentrum.
Gustav Flohr
Noch ein Partisan!
Ein Remscheider Kommunist, Klempner, Spanienkämpfer und Bürgermeister
Ediert von Jörg Becker
Mit einem Beitrag von Werner Abel
Der Arbeitersohn, Kommunist und spätere Remscheider Oberbürgermeister Gustav Flohr (1895–1965) war zutiefst geprägt vom Kampf gegen den Faschismus und vom Systemkonflikt des 20. Jahrhunderts. Der Politologe Jörg Becker hat Flohrs unveröffentlichte Schriften ediert und kommentiert, darunter hochinteressante Briefe und Notizen über die inneren Verhältnisse des Deutschen Reichs, die NS-Verfolgung und den linken Widerstand gegen Hitler.
Katrin Grajetzki
»Kanalarbeiter« und Bundesminister
Der Sozialdemokrat Egon Franke (1913-1995)
Das sozialdemokratische Urgestein Egon Franke repräsentierte mit den »Kanalarbeitern« den mächtigen rechten Flügel in der SPD-Bundestagsfraktion der 1960er- und 1970er-Jahre. Mit den »Kanalern« versuchte er, einen befürchteten »Linksruck« in der Partei abzuwenden. Es galt, den Godesberger Volkspartei-Kurs und damit die sozialliberale Koalition zu erhalten. Franke war aber nicht nur Chef des rechten Flügels in der SPD, sondern auch Minister für innerdeutsche Beziehungen unter Willy Brandt und Helmut Schmidt.
Franziska Rehlinghaus / Ulf Teichmann (Hg.)
Vergangene Zukünfte von Arbeit
Aussichten, Ängste und Aneignungen im 20. Jahrhundert
Wie die Arbeit der Zukunft aussehen und ob Arbeit überhaupt eine Zukunft besitzen würde – diese Fragen waren im 20. Jahrhundert allgegenwärtig. Die Aussichten der zahlreichen Akteure im Feld der Arbeit und ihre Praktiken der Zukunftsplanung und -gestaltung ließen Arbeit nicht nur zur Projektionsfläche von Hoffnungen und Ängsten werden, sondern auch zum Labor, in dem Zukunft angeeignet und erschaffen wurde.
Arthur Benz / Stephan Bröchler / Hans-Joachim Lauth (Hg.)
Handbuch der Europäischen Verfassungsgeschichte im 20. Jahrhundert
Institutionen und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel
Band 5: seit 1989
Der vorliegende Band 5 bildet den Abschluss der Handbuchreihe zur Verfassungsgeschichte im 20. Jahrhundert. Beginnend mit den Umwälzungen von 1989/90 veranschaulicht er bis in die 2010er-Jahre hinein das Spannungs- und Wechselverhältnis zwischen der einzelstaatlichen Verfassungsentwicklung sowie der Ausbildung einer supranationalen Verfassungsebene. Die Herausgeber betrachten neben formalen und materiellen Aspekten auch die faktische Ausprägung der Verfassungen.
Benedikt Brunner / Thomas Großbölting / Klaus Große Kracht / Meik Woyke (Hg.)
»Sagen, was ist«
Walter Dirks in den intellektuellen und politischen Konstellationen Deutschlands und Europas
Walter Dirks (1901–1991) war als linkskatholischer Publizist und Intellektueller ein präziser Beobachter und scharfzüngiger Kommentator, der jenseits der sich im 20. Jahrhundert weiter verfestigenden Trennlinien der weltanschaulichen, politischen und religiösen Lager in Deutschland agierte. Zeitlebens beanspruchte er für sich, gleichermaßen ein gläubiger Katholik und überzeugter Sozialist zu sein.
Philipp Kufferath / Jürgen Mittag
Geschichte der Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Die im Dezember 1919 gegründete Arbeiterwohlfahrt blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege zählt sie zu den wichtigsten Akteuren der Sozialpolitik in Deutschland. Sie engagiert sich im Kinder-, Jugend-, Senioren-, Gesundheits- und Pflegebereich, sie kümmert sich auch auf breiter ehrenamtlicher Basis um Hilfs- und Schutzbedürftige und tritt politisch für Chancengerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe ein.
Dieter Vaupel
Auf einem fremden unbewohnbaren Planeten
Handreichungen, Kopiervorlagen und Aufgabenstellungen für den Unterricht in Jahrgangsstufe 7-13
Die Handreichungen zeigen eine Fülle von Möglichkeiten für die didaktische Arbeit mit dem Buch »Auf einem fremden unbewohnbaren Planeten« auf. Die Arbeitsmaterialien helfen dabei, einzelne Aspekte im Unterricht schülerorientiert zu bearbeiten und zu vertiefen. Sie reichen von Anregungen zur Gestaltung eines Lesetagebuches über die Erarbeitung historischer Hintergründe bis hin zur Auseinandersetzung mit ethisch-moralischen und aktuell-politischen Fragestellungen.
Lale Akgün / Adrian Gillmann / Norbert Reitz (Hg.)
säkular. sozial. demokratisch
Ein Plädoyer für die Trennung von Religion und Politik
Was ist eigentlich säkular? Das Grundgesetz verbietet sowohl Bevorzugung als auch Benachteiligung einzelner Bürger oder Gruppen. Dieses Buch klärt auf über alltägliche Verstöße gegen dieses Verbot im Verhältnis zwischen Kirchen und Staat. Es plädiert für eine striktere Trennung von Religion und Politik, gleichzeitig aber auch für Respekt und Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Menschen ohne religiöse Bindung.
Hans-Peter Bartels
Deutschland und das Europa der Verteidigung
Globale Mitverantwortung erfordert das Ende militärischer Kleinstaaterei
Die Frage der eigenen Verteidigungsfähigkeit Europas hat neue Aktualität gewonnen. Amerika, die frühere Schutzmacht, entfernt sich. Cyberattacken, Russland, Djihadisten – das sind nur ein paar Schlagworte für die unterschiedlichen, wachsenden Bedrohungen von Frieden und Freiheit. Dagegen steht die sicherheitspolitische Kleinstaaterei in Nato-Europa wie in EU-Europa.
Walter Mühlhausen
Das Weimar-Experiment
Die erste deutsche Demokratie. 1918–1933
Weimar war Experiment, Versuch, Aufbruch, Sprung in die Moderne. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie und ihres Endes ist komplex und bis heute wichtig für uns: War sie durch Fehler und Versäumnisse in der Gründungsphase zum Scheitern verurteilt oder hatte sie nicht doch bis zuletzt eine echte Überlebenschance? Walter Mühlhausen zeichnet die Entwicklungen der Weimarer Republik kompetent nach und liefert ein spannendes Bild einer von inneren Kämpfen zerrissenen, äußerlich bedrängten und ökonomisch belasteten Republik.
Thomas Hartmann / Jochen Dahm / Frank Decker (Hg.)
Die Zukunft der Demokratie
Erkämpft. Verteidigt. Gefährdet?
Die repräsentative Demokratie des Westens scheint in der Krise zu sein. Viele Menschen fühlen sich ohnmächtig, ohne Einfluss und ohne Stimme im politischen Entscheidungsprozess. Gleichzeitig stellen populistische Parteien und Bewegungen die Grundwerte der Demokratie infrage. Vor welchen Herausforderungen stehen wir? Was läuft gut? Wo lauern die Gefahren? Und was kann man ihnen entgegenhalten?
Reinhard Krumm
Russlands Traum
Anleitung zum Verständnis einer anderen Gesellschaft
Die russische Gesellschaft hat einen alten Traum – den Traum von Freiheit. Sie träumt ihn immer völlig unabhängig von ihren jeweiligen Herrschern. Die große Mehrheit der Bevölkerung ist heute freier als je zuvor, auch wenn es ungerecht im Land zugeht. Doch der Anschein, dass sich die Gesellschaft widerstandslos vom Staat beherrschen lässt, war und ist falsch. Warum, das erklärt dieser brillante Essay.
Wolfgang Schroeder / Bernhard Weßels (Hg.)
Smarte Spalter
Die AfD zwischen Bewegung und Parlament
Wie verändert die AfD das Parteiensystem? Und was heißt das für die Demokratie in Deutschland? Die Partei neuen Typs verbindet Rechtspopulismus mit konventionellen Moralvorstellungen, durchdringt die sozialen Netzwerke mit ihrer Agitation und hat, stärker als andere Parteien, den Charakter einer politischen Bewegung. Erstmals wird die AfD auf Grundlage umfangreicher sozialwissenschaftlicher Daten analysiert. Dieser empirische Ansatz ist bislang einzigartig. Das Buch erklärt die komplexe Entwicklung von Wählerschaft und Ideologie, Kandidaten und Programmatik, der Abgeordneten und ihrer Aktivitäten auf Landes- und Bundesebene.
Cas Mudde / Cristóbal Rovira Kaltwasser
Populismus: Eine sehr kurze Einführung
Aus dem Englischen übersetzt von Anne Emmert
Mit Populismus werden ganz unterschiedliche Phänomene beschrieben – leider oft ungenau und interessegeleitet. Dieses kurze, kompakte Buch vermittelt ein tiefergehendes Verständnis. Was ist Populismus? Was macht seine Führer aus? Und wie ist seine Beziehung zur Demokratie?
Stefanie Molthagen-Schnöring / Dietmar Molthagen
Lasst uns reden!
Wie Kommunikation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gelingt
Dieses Buch zeigt, wie wir kontroverse Themen erfolgreich diskutieren können. Viele Menschen empfinden große Sprachlosigkeit. Es fällt ihnen schwer, über regionale, Geschlechter- oder politische Meinungsgrenzen hinweg miteinander zu reden. Alle Studien zeigen: Die Gesellschaft zerfällt in Teilöffentlichkeiten, die nur innerhalb ihrer Filterblasen kommunizieren. Das gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie.
Lennart Alexy / Andreas Fisahn / Susanne Hähnchen / Tobias Mushoff / Uwe Trepte
Das Rechtslexikon
Begriffe, Grundlagen, Zusammenhänge
Kompetenz im handlichen Format in über 1.400 Stichwörtern, 26 Tabellen und Schaubildern zu allen wichtigen Rechtsgebieten: Zivilrecht (z. B. Familien- und Erbrecht, Versicherungsrecht), Arbeitsrecht, Öffentliches Recht (z. B. Baurecht, Staats- und Verfassungsrecht, Umweltrecht, Verwaltungsrecht), Sozialrecht (z. B. Arbeitslosen- und Rentenversicherung), Strafrecht (einschließlich Jugendstrafrecht und Ordnungswidrigkeiten) sowie ihren europa- und völkerrechtlichen Bezügen.
Thilo Scholle / Jan Schwarz
»Wessen Welt ist die Welt?«
Geschichte der Jusos
Die seit 1904 währende Geschichte der Jungsozialist*innen in der SPD (Jusos) ist eine Geschichte der Abgrenzung einerseits und der Versuche, die SPD programmatisch weiterzuentwickeln, andererseits. Ein bestimmender Konflikt der Jugendorganisation ist ihr Anspruch auf inhaltliche und organisatorische Autonomie gegenüber dem SPD-Parteivorstand. Zusätzlich kennzeichnen die Parteijugend langwierige interne Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Flügeln – etwa Austromarxisten gegen Nationalisten in den 1920er- oder Marxisten gegen Reformisten in den 1970er-Jahren.
Nils Heisterhagen
Das Streben nach Freiheit
Essays gegen die Orientierungslosigkeit
Vielen Menschen fehlen Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft. Wenn man ehrlich ist – wer findet nicht, dass die Welt von heute immer schwerer zu verstehen ist? Die gesammelten Artikel des jungen Politik-Talents Nils Heisterhagen zeugen davon, wie eine neue Generation in Deutschland nach Wegen sucht, die Welt zu deuten und eine Debatte über ein besseres Morgen zu führen.
Tobias Mörschel (Hg.)
Social Democracy and State Foundation
The emergence of a new European state landscape after the First World War
The map of Europe changed with the end of the First World War. The large multi-ethnic states disintegrated. In northern, central and eastern Europe numerous new (nation) states came into being or recovered their statehood after a long period. A comprehensive democratic thrust set in. The social democratic parties were among the main driving forces of this Europe-wide development.
Winfried Veit / Klaus-Peter Treydte / Knut Dethlefsen
Von der Versöhnung zur Partnerschaft
Die Friedrich-Ebert-Stiftung in Frankreich, Polen und Israel
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag ein Schwerpunkt der bundesdeutschen Außenpolitik auf Frankreich, Polen und Israel. Einen wichtigen Beitrag dazu leistete die Friedrich-Ebert-Stiftung, insbesondere zur Versöhnung mit diesen Ländern. An der Schnittstelle zwischen Politik und Zivilgesellschaft hat sie Türen geöffnet, zahllose Menschen zusammengebracht und durch die Gewährung von Stipendien vielen Menschen die Chance gegeben, in Deutschland zu studieren.
Ulrike Guérot
Why Europe Should Become a Republic!
A Political Utopia
Ins Englische übersetzt von Ray Cunningham
Ulrike Guérot outlines the idea of a radically different Europe: Europe as a Republic. The concept is based on two pillars: Firstly, the principle of political equality for all European citizens and the separation of powers, instead of a non-transparent and technocratic »trilogy« of the existing European institutions. Secondly, strong European regions actively participating in European decision-making.
Ulrike Guérot
Why Europe Should Become a Republic!
A Political Utopia
Ins Englische übersetzt von Ray Cunningham
Ulrike Guérot outlines the idea of a radically different Europe: Europe as a Republic. The concept is based on two pillars: Firstly, the principle of political equality for all European citizens and the separation of powers, instead of a non-transparent and technocratic »trilogy« of the existing European institutions. Secondly, strong European regions actively participating in European decision-making.
Norbert Bicher
Schauplatz BRD
Reisen ins Innere der Republik
Zum 70. Geburtstag der zweiten deutschen Demokratie reist Norbert Bicher zurück an denkwürdige Orte, die das öffentliche Leben und Selbstverständnis der Deutschen geprägt haben. Er erzählt ihre Geschichten mit dem Blick von heute. So entsteht ein Kanon der Ereignisse aus der Bonner und Berliner Republik, der berührt und aufwühlt und uns zeigt, wie dieses Land nach dem Krieg wurde, was es heute ist.
Christiane Wirtz
Das Katzenprinzip
Immer auf den Füßen landen - Sieben Wege aus der psychischen Krise
Bestseller-Autorin Christiane Wirtz weiß aus eigener Erfahrung, wie man psychische Krisen überwindet und immer wieder auf den Füßen landet. Das Katzenprinzip – so nennt sie sieben Grundregeln, denen sie nach ihrer Psychose instinktiv folgte und die ihr in ein neues Leben halfen. Sie wollte sie selbst bleiben. Mit den Regeln des Katzenprinzips hat sie es geschafft. Ein Buch nicht nur für Menschen, die eine psychische Krankheit haben, sondern für alle, die ihre Resilienz stärken und ihre Krise in Angriff nehmen wollen.
Axel Schildt / Wolfgang Schmidt (Hg.)
»Wir wollen mehr Demokratie wagen«
Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens
»Wir wollen mehr Demokratie wagen.« Dieser Satz von Willy Brandt ist zum legendären Leitspruch für die Reformen in der Bundesrepublik am Übergang von den 1960er- zu den 1970er- Jahren geworden. Der Sammelband analysiert die Hintergründe und die gewollten sowie die ungewollten Folgen und Wirkungen jenes Versprechens und ordnet die Demokratisierungs- und Liberalisierungsbestrebungen der Ära Brandt in den internationalen Kontext ein.
Philipp Adorf / Ursula Bitzegeio / Frank Decker (Hg.)
Ausstieg, Souveränität, Isolation
Der Brexit und seine Folgen für die Zukunft Europas
Der EU-Austritt Großbritanniens ist weniger die Konsequenz des antieuropäischen britischen Sonderwegs, sondern vor allem ein Zeichen für die heutige Anfälligkeit westlicher Demokratien für rechtspopulistische Agitation. Zur Brexit-Rhetorik gehört das Lamento über die angebliche Bürgerferne in Brüssel und oligarchische EU-Strukturen, das Schüren von Abstiegsängsten oder Ressentiments gegen Geflüchtete. Die vermeintliche Lösung: ein »souveränes« Großbritannien, das sich von der kontinentaleuropäischen Bürokratie nicht mehr bevormunden lässt. Doch werden alle Brücken ohne Deal abgebrochen, kann dieser Weg auch in eine Isolation führen, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung
Jahrgang 43 (2018)
Herausgegeben von der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung erfasst alle Publikationen zur Geschichte der Arbeiter- und Frauenbewegung, (linken) Parteien, Bewegungen u. Gewerkschaften aus dem Jahr 2018.
Andreas Zick / Beate Küpper / Wilhelm Berghan (Hg.)
Verlorene Mitte - Feindselige Zustände
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2018/19
Polarisierungen haben die Mitte der Gesellschaft erreicht und sie beeinflusst. In Teilen geht die herkömmliche Mitte verloren. Die Menschen wenden sich einer vermeintlich neuen, radikalen Mitte zu, die ihren Zusammenhalt aus der Abwertung von anderen schöpft. Das untersucht die aktuelle "Mitte-Studie" der Friedrich-Ebert-Stiftung anhand einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage vom Herbst 2018. Die Autorinnen und Autoren analysieren die politischen und sozialen Einstellungen der Bundesbürgerinnen und -bürger und prüfen, wie fragil und gespalten die gesellschaftliche Mitte, die stets als Garant für Stabilität und feste Normen galt, heute ist.
Franz Müntefering
Unterwegs
Älterwerden in dieser Zeit
Älterwerden heißt leben. Das ist eine spannende Sache. Und für die meisten von uns geht sie länger als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit. So ergibt sich Gelegenheit, unterwegs zu sein, sich einzumischen, Mitverantwortung und Selbstverantwortung zu übernehmen und zu sagen, wohin die Reise geht. Das Alter und die Älteren, ein Problem? Sie sind auch die Lösung.
Marvin Oppong
Ewig anders
schwarz, deutsch, Journalist
Deutschland hat ein Problem mit Alltagsrassismus. Diesem Umstand geht Marvin Oppong auf den Grund und betreibt Ursachenforschung: In schonungslosen Gesprächen und Begegnungen testet er die deutsche Gesellschaft und fragt, wie sich das politische Klima nach Ereignissen wie dem 11. September 2001, der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof 2015/16 oder der Özil- und #MeTwo-Debatte verändert hat.
Volker Stanzel
Die ratlose Außenpolitik
und warum sie den Rückhalt der Gesellschaft braucht
»... glänzend geschrieben, hochinformativ und vor allem sehr gut strukturiert. Nach meinem Urteil ist es das beste Buch über deutsche Außenpolitik, das derzeit auf dem Markt ist.«
Theo Sommer
Die deutsche Außenpolitik, jahrzehntelang erfolgsverwöhnt, verlangt nach neuer Orientierung. Denn zahlreiche außenpolitische Krisen gefährden die Stabilität Deutschlands in Politik und Gesellschaft. Das Hauptproblem ist der geringe Rückhalt für außenpolitische Entscheidungen in der Bevölkerung, und damit ein Mangel an Legitimation. Zudem stehen die deutschen auswärtigen Beziehungen unter dramatisch gewandelten Einflüssen: neue Technologien, neue starke und autoritäre Player auf internationalem Parkett sowie neue Öffentlichkeiten in unserer Gesellschaft.
Johannes Hillje
Plattform Europa
Warum wir schlecht über die EU reden und wie wir den Nationalismus mit einem neuen digitalen Netzwerk überwinden können
Der Europäischen Union fehlt zu einer lebendigen Demokratie ein zentraler Baustein: eine europäische Öffentlichkeit. Die Plattform Europa möchte diese Lücke schließen. Pünktlich zu den Europawahlen analysiert der Europa-Experte und Politikberater Johannes Hillje die heutigen Europa-Debatten und entwickelt einen visionären Vorschlag für ein digitales, öffentlich finanziertes und gemeinwohlorientiertes soziales Netzwerk: ein virtueller Ort für Nachrichten, Unterhaltungsangebote oder Dienstleistungen, aber auch Bildung, europäische Bürgerinitiativen und den direkten Austausch unter Menschen in ganz Europa.
Sarah Brockmeier / Philipp Rotmann
Krieg vor der Haustür
Die Gewalt in Europas Nachbarschaft und was wir dagegen tun können
Gewalt und Bürgerkriege nehmen kein Ende. Weltweit sind 66 Millionen Menschen auf der Flucht. Einige von ihnen stellt dieses Buch vor: Zum Beispiel Nadia Murad, die aus der Sklaverei des »Islamischen Staats« im Irak fliehen konnte und 2018 für ihre politische Arbeit gegen den Völkermord an den Jesiden den Friedensnobelpreis erhielt. Aber auch einen brasilianischen Außenminister, einen kongolesischen Warlord, einen ghanaischen Diplomaten und andere mehr – Menschen, die Frieden suchen, und Menschen, die Krieg führen. Ihnen stellen die Autoren eine eindrucksvolle Schilderung der politischen Entscheidungsprozesse gegenüber, die einer haarsträubenden Eigenlogik folgen. Sie machen die Blockaden verständlich, die den Anspruch der »deutschen Verantwortung« und der »Fluchtursachenbekämpfung« hohl klingen lassen.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 58 (2018)
Demokratie praktizieren. Arenen, Prozesse und Umbrüche politischer Partizipation in Westeuropa im 19. und 20. Jahrhundert
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von: Beatrix Bouvier, Kirsten Heinsohn, Thomas Kroll, Anja Kruke, Philipp Kufferath (geschäftsführend), Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß und Meik Woyke.
Wir erleben aktuell in Westeuropa eine nachlassende Akzeptanz parlamentarisch-demokratischer Systeme. Rechtspopulistische Parteien und Positionen erweisen sich als eine große Herausforderung. Diese Situation legt eine historische Reflexion über das Entstehen, Gelingen und Scheitern politischer Partizipation nahe. Um zu verstehen, wie sich der lange Übergang von der ständischen Repräsentation in der Vormoderne zu den inklusiven Verfassungsordnungen der Gegenwart vollzog, greift eine bloße Analyse der formalen Abläufe demokratischer Politik zu kurz. Schließlich waren Definitionen und Bewertungen von demokratischen Praktiken stets umkämpft und wandelten sich insbesondere in Umbruchsphasen und Krisensituationen oft grundlegend.
Björn Hacker
Weniger Markt, mehr Politik
Europa rehabilitieren
Hat die EU ausgedient? Nach zehn Jahren Dauerkrise ist die europäische Integration in schlechter Verfassung. Doch Diskussionen über nationale oder europäische Kompetenzverteilung gehen an der zentralen Konfliktlinie vorbei, so Björn Hacker. Europa kann vom Sündenbock zum Problemlöser werden, wenn es sich von der derzeit dominanten Marktgläubigkeit der Europapolitik löst und den politischen Gestaltungsanspruch in den Mittelpunkt stellt.
Heike Christina Mätzing
Georg Eckert
1912–1974
Von Anpassung, Widerstand und Völkerverständigung
Ein Leben im Jahrhundert der Extreme: Der viel zu wenig gewürdigte sozialdemokratische Ethnologe, Pädagoge, Historiker und »Diplomat der Völkerverständigung« Georg Eckert (1912–1974) steht für einen politisch aktiven deutschen Wissenschaftler.
Volker Koop
Hitlers Griff nach Afrika
Kolonialpolitik im Dritten Reich
Hitlers koloniale Expansionspolitik für Afrika und Übersee ist ein weitgehend unbeachtetes Kapitel der NS-Geschichte. Zur Wiederherstellung der »Ehre« Deutschlands nach dem »schändlichen Versailler Friedensdiktat« sollten verlorene Kolonien zurückerobert und neue Gebiete in Besitz genommen werden. Akribisch bereitete das Dritte Reich ihre Verwaltung und Ausbeutung vor.
Peter Brandt
Mit anderen Augen
Versuch über den Politiker und Privatmann Willy Brandt
Willy Brandts ältester Sohn Peter erinnert sich an seinen Vater als Politiker und Privatmann, der noch in den 1980er-Jahren eine der umstrittensten Persönlichkeiten in Deutschland war. Und er schreibt über das liebevolle, aber nicht ganz einfache Verhältnis zweier »sperriger Menschen«.
Willy Brandt
Die Kriegsziele der Großmächte
und das neue Europa
Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Einhart Lorenz
Willy Brandts erstes Buch, auf Norwegisch geschrieben, konnte wegen der Kriegsereignisse nie erscheinen. Es sollte am 9. April 1940 ausgeliefert werden – dem Tag der Invasion der Deutschen in Norwegen. Die Gestapo setzte den Titel auf die Liste der verbotenen Bücher, beschlagnahmte und vernichtete es. Heute existieren nur noch wenige Originalexemplare. Erstmals erscheint es nun ungekürzt in deutscher Sprache.
Christoph Wunnicke
Harald Ringstorff
Von der Werft in die Staatskanzlei
Ministerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern
Wie vollzog sich der Umbau Mecklenburg-Vorpommerns nach 1989, welche Erfolge und Niederlagen stechen hervor? Entlang der Biografie von Harald Ringstorff, der zehn Jahre lang Ministerpräsident des Landes war, wird diese noch nicht abgeschlossene Zeit erstmals überblickt, zusammengefasst und analysiert.
Cornelius Adebahr
Inside Iran
Alte Nation, neue Macht?
Iran ist ein faszinierend komplexes Land und Gegenstand der internationalen Politik. Mit Antworten auf zwölf zentrale Fragen vermittelt Cornelius Adebahr grundlegendes Wissen über die Nation, die Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse im Nahen Osten ist. Ob Nuklearprogramm oder Krieg in Syrien, wirtschaftliche Öffnung oder innenpolitische Unterdrückung – er betrachtet die Menschen, das Land und die politische Lage gemeinsam und schafft so ein detailliertes Bild jenseits medialer Schwarz-weiß-Malerei.
Blanka Pudler / Dieter Vaupel
Auf einem fremden unbewohnbaren Planeten
Wie ein 15-jähriges Mädchen Auschwitz und Zwangsarbeit überlebte
Blanka ist noch ein Kind, als sie von den Nazis verfolgt und mit ihrer ganzen Familie 1944 deportiert wird. Nach sieben schrecklichen Wochen in Auschwitz selektiert man sie zur Zwangsarbeit. In der Sprengstofffabrik Hessisch Lichtenau muss sie mit ihrer älteren Schwester Aranka Bomben und Granaten befüllen. Als die beiden Mädchen nach dem Krieg nach Ungarn zurückkommen, erfahren sie, dass sie nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Eltern im Holocaust verloren haben.
Christian Hörnlein
Abgrenzungsdebatten und politische Bekehrungen
Die Sozialdemokratie zwischen Politik und Religion im Wilhelminischen Kaiserreich
In Autobiografien, die beschreiben, wie man zur Sozialdemokratie gefunden hat, werden vielfach Muster religiöser Bekehrungen bemüht. Das steht in einer Spannung zum religionskritischen Selbstverständnis der Partei. Mit den Debatten über den Weg zum Sozialismus wird die Sozialdemokratie in der politischen und religiösen Kultur des Wilhelminischen Kaiserreichs verortet.
Hassan Abu Hanieh / Mohammad Abu Rumman
Dschihadistinnen
Faszination Märtyrertod
aus dem Arabischen übersetzt von Günther Orth
Bis Dezember 2017 kontrollierte der IS ein Drittel des irakischen und große Teile des syrischen Staatsgebietes. Zahlreiche junge Frauen im Westen und in muslimischen Ländern gaben ihr bisheriges Leben auf, um sich dem IS anzuschließen. Wie, wo und von wem wurden diese jungen Frauen rekrutiert? Welche psychologischen, kulturellen und sozialen Faktoren treiben sie an, sich dem Gedankengut einer dschihadistischen Organisation zu unterwerfen und in den bewaffneten Kampf zu ziehen?
Ute Planert / Dietmar Süß / Meik Woyke (Hg.)
sterben, töten, gedenken
Zur Sozialgeschichte des Todes
»Gestorben wird immer« heißt es in der Fernsehserie »Six Feet Under« über ein Bestattungsunternehmen in Los Angeles, deren Folgen nie allein vom Sterben, sondern immer auch über die Trauer, den Verlust und die Bewältigungsstrategien der Lebenden erzählen. Historiker und Kulturwissenschaftler diskutieren mit neuen Perspektiven die alte Frage, ob moderne Gesellschaften den Tod verdrängen oder sich vielmehr eine Enttabuisierung des Sterbens feststellen lässt.
Jürgen Schmidt
Brüder, Bürger und Genossen
Die deutsche Arbeiterbewegung zwischen Klassenkampf und Bürgergesellschaft
1830–1870
Herausgegeben von Gerhard A. Ritter(†) und Jürgen Kocka
Klassenkämpfe und zivilgesellschaftliches Handeln, politische Konflikte und geselliges Vereinsleben: Jürgen Schmidt beschreibt und erklärt die vielfältige Entstehungsgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung zwischen den 1830er-Jahren und der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871.
Knud Andresen / Michaela Kuhnhenne / Jürgen Mittag / Stefan Müller (Hg.)
Repräsentationen der Arbeit
Bilder – Erzählungen – Darstellungen
Wie wird und wurde Arbeit in der Gesellschaft dargestellt und wahrgenommen? Als Quelle von Stolz und Zukunftsorientierung, aber auch als Ort des Elends, der körperlichen Anstrengung, der Unterordnung und Ausbeutung. Mit seinem interdisziplinären Ansatz lenkt dieser wissenschaftliche Sammelband den Blick auf Orte, Medien und Figuren der Darstellung von Arbeit.
Nils Heisterhagen
Die liberale Illusion
Warum wir einen linken Realismus brauchen
Die SPD steht mit dem Rücken zur Wand. Sie wirkt wie gelähmt durch das Beharren auf der Politik der »Neuen Mitte« und des »Dritten Weges«, mit der sie in den 2000er Jahren zuletzt Wahlerfolge erringen konnte.
Wim van Meurs
Die Unvollendete
Eine Geschichte der Europäischen Union
Vor dem Hintergrund der aktuellen Euro- und Flüchtlingskrisen liefert dieses Buch einen fundierten und auf das Wesentliche gerichteten Überblick zur Geschichte und Gegenwart der europäischen Integration – von Briand und Monnet als Vordenker bis zu den Brexitverhandlungen heute.
Karl Marx
Gesammelte Volkslieder
Als knapp 20-Jähriger hat Marx 1839 für seine Verlobte Jenny von Westphalen eine Sammlung mit Volksliedern aus Deutschland und anderen europäischen Ländern zusammengestellt– »spanische, griechische, lettische, lappländische, esthnische, albanesische u.s.w.«
Michael Bröning
Lob der Nation
Warum wir den Nationalstaat nicht
den Rechtspopulisten überlassen dürfen
Die Nation als Relikt vergangener Zeiten? Der Nationalstaat als Irrweg? Im Gegenteil: Staat und Nation sind Erfolgsmodelle – weltweit. In seinem Plädoyer für die Rehabilitierung der Nation zeigt Michael Bröning, weshalb gerade progressive Kräfte Frieden mit dem Nationalstaat schließen müssen – nicht als ethnisch-homogene Wagenburg, sondern als Basis eines starken Europas in einer multipolaren Welt.
Ursula Bitzegeio / Frank Decker / Sandra Fischer / Thorsten Stolzenberg (Hg.)
Flucht, Transit, Asyl
Interdisziplinäre Perspektiven auf ein europäisches Versprechen
Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen europäischer Sicherheits-, Grenz- und Integrationspolitiken und welche gemeinsamen Vorschläge für Krisenlösungen gibt es? Nothilfe für Flüchtlinge, Asylrecht und Einwanderung – bei diesen Themen zeigen sich tiefe Gräben zwischen den europäischen »Partnern«. Dabei wird die politische Auseinandersetzung innerhalb der EU nicht nur von Sachzwängen bestimmt: Islamskeptische Argumente gegen Migration verweisen auf kulturell bedingte Differenzen, die für die spezifische Auslegung von Fragen des Asyl- und Völkerrechts an Bedeutung gewinnen.
Uli Schöler / Thilo Scholle (Hg.)
Weltkrieg. Spaltung. Revolution
Sozialdemokratie 1916–1922
Die Geschichte der Arbeiterbewegung von 1916 bis 1922 wird oft als Zweiteilung in Mehrheitssozialdemokratie und Unabhängige Sozialdemokratie sowie die sich gründende Kommunistische Partei beschrieben. Diese allzu schlichte Darstellung wird den tatsächlichen politischen Auseinandersetzungen zwischen und in diesen Gruppen nicht gerecht.
David Ranan
Muslimischer Antisemitismus
Eine Gefahr für den gesellschaftlichen
Frieden in Deutschland?
Unbestritten sind anti-jüdische Einstellungen unter Muslimen weit verbreitet. Aber warum? Die gängigen Definitionen und Erkenntnismuster, erklärt David Ranan, reichen nicht mehr aus, um den Antisemitismus vieler Muslime zu beschreiben. Hat das Ganze nur mit dem Nahostkonflikt zu tun oder sind Muslime grundsätzlich antisemitisch? Ist Judenhass ein integraler Teil des Islam? Oder ist er eine Erscheinungsform des Islamismus?
Dierk Ludwig Schaaf
Fluchtpunkt Lissabon
Wie Helfer in Vichy-Frankreich Tausende vor Hitler retteten
Hannah Arendt, Marc Chagall, Max Ernst, Otto von Habsburg, Heinrich Mann – sie konnten vor Hitler fliehen. Doch ohne Menschen, die Geld und falsche Papiere beschafften, Verbote ignorierten und taten, was ihr Gewissen verlangte, wäre das nie geglückt. Dieses Buch nimmt erstmals die Fluchthelferinnen und -helfer in den Blick und erzählt, wie sie Tausende vor Tod und Lager retteten.
Christiane Wirtz
Neben der Spur
Wenn die Psychose die soziale Existenz vernichtet
Eine Frau erzählt
Sie ist 34, als plötzlich die erste Psychose auftritt. »Schizophrenie« lautet die Diagnose. Diese schwere Krankheit von großer Zerstörungskraft ist nach wie vor stark angst- und schambehaftet, und es herrscht große Unkenntnis, obwohl Millionen Menschen in Deutschland von ihr direkt oder indirekt betroffen sind. Die sozialen Konsequenzen dieser Mischung aus Krankheitsfolgen, Unkenntnis und Ablehnung bekommt Christiane Wirtz grausam zu spüren. Sie verliert alles: Job, Freunde, Eigentumswohnung, Altersvorsorge. Das Leben war vorbei. Aber darf die Gesellschaft zulassen, dass Menschen so tief fallen?
Michael Bröning / Christoph P. Mohr (Hg.)
The Politics of Migration and the Future of the European Left
Recent large-scale refugee movements into Europe have triggered a fundamental re-evaluation of the continent's response to migration. As Europe grapples with the past experiences, expectations, limitations and opportunities of migration, public debates continue to be marred by controversy. This collection of essays attempts to take stock of how progressive political parties in Europe have responded to these challenges and offers fascinating insights into a debate that is as difficult as it is important.
Karl Marx
Weltgericht
Dichtungen aus dem Jahre 1837
Der große politische Philosoph hat auch literarische Schöpfungen hinterlassen, die er einst als 18-Jähriger, in der Hochzeit der Spätromantik, seinem Vater widmete. Neben Liebeslyrik und anderen Gedichten enthält dieser einzigartige, der Originalkladde von Marx nachgestaltete Band sechs kritische Epigramme im Geiste des Idealismus, den 1. Akt des phantastischen Dramas »Oulanem« und einige Kapitel des humoristischen Romans »Skorpion und Felix«. So haben Sie Marx noch nie gelesen!
Zwischen Ungewissheit und Zuversicht
Jugend im Nahen Osten und in Nordafrika
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung
von Jörg Gertel und Ralf Hexel
Die große repräsentative Jugendstudie in der arabischen Welt erlaubt erstmals profunde Einblicke in Lebensgefühl, Selbstverständnis und Zukunftsvorstellungen von rund 9.000 jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren aus Ägypten, Bahrein, Jemen, Jordanien, Libanon, Marokko, Palästina, Syrien und Tunesien.
Philipp Kufferath / Friedrich Lenger (Hg.)
Sozialgeschichte des Kapitalismus
im 19. und 20. Jahrhundert
Seit der Finanz- und Staatsschuldenkrise von 2008 ist der Kapitalismus wieder in aller Munde. In Krisenzeiten treten globale Abhängigkeiten deutlicher hervor, soziale Ungleichheit wird als Problem erfahrbar. Wie wurden Krisen in der Vergangenheit wahrgenommen und bewältigt? Warum gewannen die Finanzmärkte in einzelnen Ländern an Attraktion? Wieso haben Staaten so hohe Schulden? Welchen Stellenwert hatten prekäre Arbeitsverhältnisse in bestimmten Epochen? Wie wurden Fragen von Ethik und Umweltschutz marktförmig?
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 57 (2017)
Gesellschaftswandel und Modernisierung
1800–2000
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von: Beatrix Bouvier, Anja Kruke, Philipp Kufferath (geschäftsführend), Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke und Benjamin Ziemann.
Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten zwei Jahrhunderte sind nicht zu übersehen. Häufig wurde dieser weitreichende Wandel in Richtung größerer Komplexität und funktionaler Differenzierung mit Varianten der Modernisierungstheorie beschrieben. Das Anliegen, den Aufstieg des »Westens« als Vorbild für eine »Modernisierung« anderer Regionen anzusehen, erwies sich aber als folgenreiche Perspektive und brachte grundlegende Kritik hervor. Modernisierungstheorien sind heute weitgehend diskreditiert, finden in der Praxis aber vielfältig Anwendung.
Walter Mühlhausen
Friedrich Ebert
Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert (1871–1925) zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Demokratiegeschichte – als Mitglied der Revolutionsregierung nach dem Ersten Weltkrieg und als erster gewählter Reichspräsident der ersten demokratischen Republik auf deutschem Boden.
Aleksandra Sowa
Digital Politics
So verändert das Netz die Demokratie
10 Wege aus der digitalen Unmündigkeit
Digitalisierung schlägt Demokratie. Die bequeme und undurchsichtige »Cyberwelt« macht uns mündig und unmündig zugleich. Sie beeinflusst unser Leben, Politik, Wirtschaft und (demokratische) Entscheidungen. In 10 Kapiteln erklärt Aleksandra Sowa, Expertin für Verschlüsselungstechnologien, wo Fallstricke liegen und wie man um sie herumkommt. Statt die Technologie als Ursache des Übels zu verdammen, muss man begreifen, dass jeder für den Schutz seiner Daten selbst verantwortlich ist. Sich zu wehren will gelernt sein! Die Autorin zeigt, wie.
Norbert Bicher
Mut und Melancholie
Heinrich Böll, Willy Brandt und die SPD
Eine Beziehung in Briefen, Texten, Dokumenten
Heinrich Böll, der am 21. Dezember 2017 hundert Jahre alt geworden wäre, und Willy Brandt sind Ikonen der bundesrepublikanischen Geschichte. Die Dokumentation zeichnet erstmals ihr Verhältnis nach, das von tiefer Sympathie, gegenseitiger Unterstützung und politischer Selbstbehauptung geprägt war.
Axel Rückert
Courage
Ich wünsch‘ mir ein Europa, das begeistert
Mit einem Vorwort von Jean-Claude Trichet
und einem Beitrag von Joschka Fischer.
Griechenland- und Flüchtlingskrise, BREXIT und Trump, deutsches und französisches Führungsvakuum dürfen die EU nicht zerstören. Die Zeit ist reif, sich von den politischen Eliten zu emanzipieren. Demokratische Legitimation und Bürgerwille sollen an deren Stelle treten. Echte Solidarität, mehr Demokratie und eine positive Identität – das hat Europa heute so nötig wie noch nie. Lust auf Europa zu machen, das ist das Ziel des früheren Debitel-Chefs und McKinsey-Beraters Axel Rückert. Aber dazu muss es sich von Grund auf ändern.
Michael Bröning / Christoph P. Mohr (Hg.)
Flucht, Migration und die Linke in Europa
Wie hält es Europas Linke mit der Migration? Welche Antworten bieten progressive Parteien auf aktuelle Herausforderungen? Welche Schwierigkeiten sehen sie? Welche Rolle spielen Flucht, Migration und Integration für Wählerinnen und Wähler? Was heißt das für politische Parteien und Bewegungen? Darüber schreiben Aydan Özoguz, Wolfgang Merkel, Ahmad Mansour, David Goodhart und viele andere mehr.
Peter Brandt / Detlef Lehnert (Hg.)
Sozialdemokratische Regierungschefs in Deutschland und Österreich
1918–1983
Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann, Gustav Bauer, Hermann Müller, Otto Braun, Karl Renner, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Bruno Kreisky – im November 2015 wurde den sozialdemokratischen Regierungschefs in Deutschland und Österreich von der Revolution 1918 bis zum Ende der 13 Kanzlerjahre Bruno Kreiskys eine Fachkonferenz der Paul-Löbe-Stiftung gewidmet. Daraus sind neun biografische Beiträge hervorgegangen, die Leben und politische Leistungen erstmals in einer vergleichenden Sammlung behandeln.
Anna Maria Kellner / Uwe Optenhögel / Hans-Peter Bartels (Hg.)
Strategische Autonomie und die Verteidigung Europas
Auf dem Weg zur Europäischen Armee?
Die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) war in den letzten Jahren eines der am meisten vernachlässigten Politikfelder der europäischen Integration. Während die Mitgliedstaaten ihre Verteidigungsausgaben immer und weitgehend unkoordiniert weiter kürzten, nahm die Eurokrise fast die gesamte politische Energie der EU in Anspruch. Erst die radikalen Veränderungen im globalen und regionalen Umfeld, einhergehend mit hybriden Bedrohungen und zunehmend fließenden Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit, machten die GSVP wieder zu einem politischen Schwerpunktthema der Europäischen Union. Mit der neuen Globalen Strategie (2016) und ihrem Umsetzungspaket haben die EU-Institutionen auf erstaunlich effektive Weise den Weg für eine europäische Verteidigungsunion und das langfristige Ziel einer europäischen Armee geebnet. Jetzt müssen die Mitgliedstaaten entscheiden, wie sie die gewünschte strategische Autonomie erlangen und gleichzeitig sicherstellen können, dass die Europäische Union ihre Identität als soft power wahrt.
Lars Tschirschwitz
Kampf um Konsens
Intellektuelle in den Volksparteien der Bundesrepublik Deutschland
Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen – so wird der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt gerne zitiert. Wie politische Pragmatiker und Intellektuelle in CDU und SPD um die großen politischen Streitfragen seit den 1970ern rangen und wer oder was ein Parteiintellektueller ist, erzählt dieses Buch. Der »Kampf um Konsens« ist eine Vorgeschichte der politischen Gegenwart.
Christian Testorf
Ein heißes Eisen
Zur Entstehung des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer von 1976
Helmut Schmidt nannte sie einen »Meilenstein«, der DGB-Vorsitzende Heinz-Oskar Vetter die größte Enttäuschung seiner Amtszeit. An der Mitbestimmung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Aufsichtsrat schieden und scheiden sich die Geister, hat sie ihre historischen Wurzeln doch in ganz unterschiedlichen Traditionen und Denkrichtungen. Die Kontroversen um die industriellen Beziehungen sind so aktuell wie nie: Neue Formen der Arbeit fordern die Mitbestimmung heraus.
Hans-Peter Bartels / Anna Maria Kellner / Uwe Optenhögel (Hg.)
Strategic Autonomy and the Defence of Europe
On the Road to a European Army?
Over the last decade European Common Security and Defence Policy (CSDP) has been one of the weakest links of European integration. While the member states proceeded with uncoordinated cuts in their defence budgets, Europe’s political energy was almost totally absorbed by the euro crisis. It has taken a radically changing global and regional environment, characterized by hybrid threats and a blurring divide between internal and external security, to make the CSDP a political priority for the European Union again. With the new Global Strategy (2016) and its implementation package, the EU institutions have – remarkably effectively – opened the door to a European Defence Union and eventually – in the long run – a European Army. It is now up to the member states to decide how they want to achieve strategic autonomy, but at the same time ensure that the European Union retains its identity as a soft power.
Klaus Schönhoven
Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht
Das Schicksal der 1933 gewählten SPD-Reichstagsabgeordneten
Der Deutsche Reichstag ebnete am 23. März 1933 mit seiner Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz dem NS-Regime den Weg zur Alleinherrschaft. Nur die Fraktion der SPD widersetzte sich dieser parlamenta-rischen Weichenstellung zur Diktatur. Mit ihrem mutigen Nein lieferten sich die sozialdemokratischen Abgeordneten der grenzenlosen Rachsucht der Nationalsozialisten aus.
Jo Leinen / Andreas Bummel
Das demokratische Weltparlament
Eine kosmopolitische Vision
In atemberaubendem Tempo schreitet die Verflechtung der Welt voran. Die globalen Herausforderungen unserer Zeit überfordern die Nationalstaaten. Die Menschheit befindet sich in einer entscheidenden Phase – nach der Entstehung der Demokratie in den antiken Stadtstaaten Griechenlands und ihrer Ausweitung auf die modernen Territorialstaaten im 18. Jahrhundert steht nun der nächste Schritt bevor: eine demokratische Weltrevolution und ein Parlament der Menschheit.
Christian Kohlross
kollektiv neurotisch
Warum die westlichen Gesellschaften therapiebedürftig sind
Sind die westlichen Gesellschaften neurotisch? Christian Kohlross, psychotherapeutischer Coach und Kulturwissenschaftler, bejaht das und unterzieht sie einer psychologischen Analyse. Längst haben Persönlichkeitsstörungen auch von großen Gruppen und Kulturkreisen Besitz ergriffen. Die alarmierende Diagnose dieses Buchs: Narzissmus, Depression, Zwang und Hysterie sind Symptome einer akuten Kollektivneurose, die Europa und die westliche Welt fest im Griff hat. Am Schluss des Buchs skizziert Christian Kohlross mögliche Wege, diesen destruktiven Seelenlagen politisch und sozial zu begegnen.
Walter Mühlhausen (Hg.)
Friedrich Ebert – Reden als Reichspräsident (1919–1925)
Friedrich Ebert war ein wortgewaltiger Sozialdemokrat, der seinen Aufstieg innerhalb der Arbeiter-bewegung auch seinem Redetalent verdankte. Der vorliegende Band dokumentiert seine sämtlichen überlieferten Reden als Reichspräsident bis zu seinem Tod. Es sind Zeugnisse eines Staatsmannes, der Demokratie und inneren Frieden auf dem brüchigen Grund der Nachkriegs- und Nachrevolutionszeit zu festigen versuchte und die junge Republik mit Sachlichkeit und Ruhe in eine Phase der relativen inneren Stabilität führte.
Hilde Krüger
Der Widiwondelwald / Hurleburles Wolkenreise
Ein Bilderbuch aus bunten Dreiecken
Die Erstausgaben der Kinderbücher »Der Widiwondelwald« und »Hurleburles Wolkenreise« erschinen in den Jahren 1924 und 1926 im Verlag J.H.W. Dietz Nachf. Zum 135 Geburtstag des Verlages haben wir diese beiden Schätze mit herrlichen Bildern aus unserem historischen Programm gehoben und in einem Wendebuch neu aufgelegt.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 56 (2016)
Sozialgeschichte des Kapitalismus
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von: Beatrix Bouvier, Anja Kruke, Philipp Kufferath (geschäftsführend), Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke und Benjamin Ziemann.
Seit der Finanz- und Staatsschuldenkrise von 2008 ist der Kapitalismus wieder in aller Munde. In Krisenzeiten treten globale Abhängigkeiten deutlicher hervor, soziale Ungleichkeit wird als Problem erfahrbar. Leistung, Effizienz und Innovation, Prinzipien kapitalistischen Wirtschaftens, dringen in alle Lebensbereiche vor. Auch für die Geschichtswissenschaft rücken grundlegende Zusammenhänge von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erneut in den Fokus.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 55 (2015)
Sozialgeschichte des Todes
Herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Redaktion: Beatrix Bouvier, Anja Kruke, Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke (Schriftleitung) und Benjamin Ziemann
»Gestorben wird immer« heißt es in der vielfach ausgezeichneten Fernsehserie »Six Feet Under« über ein Bestattungsunternehmen in Los Angeles, deren Folgen nie allein vom Sterben, sondern immer auch über die Trauer, den Verlust und die Bewältigungsstrategien der Lebenden erzählen. Auch Historiker und Kulturwissenschaftler haben die umfassende Bedeutung des Themas entdeckt. So wird intensiv über die Frage diskutiert, ob moderne Gesellschaften den Tod verdrängen oder sich vielmehr eine Enttabuisierung des Sterbens feststellen lässt.
Gabriele Metzler / Dirk Schumann
Geschlechter(un)ordnung und Politik in der Weimarer Republik
Weltkrieg und Revolution konnten die Geschlechterordnung in der Weimarer Republik nicht erschüttern, sondern führten zu vielen kleineren Machtverschiebungen, etwa in den Medien oder im Sport. Daraus entstand eine Unübersichtlichkeit der Geschlechter- und Rollenbilder, die sich darauf auswirkte, wie Forderungen nach »männlicher« Führung und weibliche Partizipationsansprüche in zeitgenössischen Diskursen und Körperpraktiken ausgehandelt wurden.
Rena Molho
Der Holocaust der griechischen Juden
Studien zur Geschichte und Erinnerung
Aus dem Griechischen übersetzt von Lulu Bail
Die Historikerin Rena Molho, eine Kapazität auf dem Gebiet der griechischen Holocaustforschung, legt ihre Arbeiten zur systematischen Vernichtung der griechischen Juden mit diesem Buch erstmals auf Deutsch vor. Die Nazis löschten fast 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung Griechenlands aus. Dieser Teil der NS-Geschichte, seine Folgen und seine Aufarbeitung sind in Deutschland nahezu unbekannt.
Niklas Frank
Dunkle Seele, Feiges Maul
Wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschen
SPIEGEL-Bestseller 2017 (Paperback Sachbücher)
Platz 15 der Hotlist 2017
Anhand zahlloser Akten erzählt Niklas Frank empörende, aber auch absurd komische Fälle voller Lug und Trug aus der Zeit der Entnazifizierung zwischen 1945 und 1951. Dreist verkauften damals Mitglieder und Nutznießer der NSDAP die Spruchkammern für dumm und retteten sich ohne Reue ins demokratische Deutschland. Frank gewährt uns großartige Einblicke in den giftig-süßen Beginn der bundesdeutschen Demokratie und erschreckende in den Alltag des »Dritten Reichs«. Böse analysiert er, dass ein direkter Weg von damals zum heutigen Verhalten der schweigenden Mehrheit der Deutschen führt. Ein Buch zum Staunen, wütend Werden und zum bitteren Lachen.
Elmar Römpczyk
Estland, Lettland, Litauen
Geschichte, Gegenwart, Identität
Die Geschichte Estlands, Lettlands und Litauens erzählt von jahrhundertelanger Fremdherrschaft und Unterdrückung durch die großen Nachbarstaaten. »Das Baltikum« als politisch-kulturelle Einheit gibt es nicht, trotz fast 50 gemeinsamer Jahre in der UdSSR. Heute sind die drei sehr unterschiedlichen Länder wichtige Teile Europas.
Frank Decker
Der Irrweg der Volksgesetzgebung
Eine Streitschrift
Wie weit soll direkte Demokratie gehen? Befürworter und Gegner der direkten Demokratie orientieren sich in Deutschland beide am Modell einer Volksgesetzgebung. Dies blockiert eine zielführende Debatte um die Einführung von Plebisziten auf Bundesebene.
Manfred Blänkner / Axel Bernd Kunze (Hg.)
Rote Fahnen, bunte Bänder
Korporierte Sozialdemokraten von Lassalle bis heute
Wussten Sie es? Bedeutende Sozialdemokraten und Vordenker der sozialen Demokratie waren Mitglieder studentischer Korporationen. Zu ihnen gehörten Ferdinand Lassalle, Wilhelm Liebknecht, Eduard David, Karl Barth, Paul Tillich, Fritz Bauer, Ludwig Bergsträsser, Detlef Carsten Rohwedder. Für sie vertraten SPD und Korporationen ähnliche Überzeugungen: gelebte Solidarität, eine demokratische Diskussionskultur, lebenslange Weggenossenschaft.
Jutta Limbach
»Wahre Hyänen«
Pauline Staegemann und ihr Kampf um die politische Macht der Frauen
Pauline Staegemann (1838-1909), Sozialdemokratin und Gründerin des ersten Berliner Arbeiterfrauen- und Mädchenvereins, war die Urgroßmutter der ehemaligen Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Jutta Limbach. Ihre Biografin erzählt, wie sie späteren Frauengenerationen den Weg in Politik und Bildungsinstitutionen ebnete. Die Autorin widmet sich außerdem der Frage, welche Fortschritte das Familienrecht, die Frauenpolitik und die Rechtsgleichheit von Mann und Frau von den 1870er-Jahren bis heute gemacht haben.
Hassan Abu Hanieh / Mohammad Abu Rumman
IS und Al-Qaida
Die Krise der Sunniten und die Rivalität im globalen Dschihad
Aus dem Arabischen übersetzt von Günther Orth
Die jordanischen Islamismus-Experten Mohammad Abu Rumman und Hassan Abu Hanieh beantworten die wichtigsten Fragen nach Unterschieden und Verhältnis zwischen dem sogenannten "Islamischen Staat" und dem Al-Qaida-Netzwerk. Sie gewähren tiefe Einblicke in beide Organisationen und zeigen auf, welche internen Konflikte zur Abspaltung des IS von Al-Qaida sowie zur Entstehung zweier Rivalen im globalen Dschihad geführt haben.
Ulrike Guérot
Warum Europa eine Republik werden muss!
Eine politische Utopie
Es ist Zeit, Europa neu zu denken. Weg mit der Brüsseler Trilogie aus Rat, Kommission und Parlament! Die Nationalstaaten pervertieren die europäische Idee und spielen Europas Bürger gegeneinander aus. Europa muss aber heißen: Alle europäischen Bürger haben gleiche politische Rechte. Vernetzt die europäischen Regionen! Schafft ein gemeinsames republikanisches Dach! Wählt einen europäischen Parlamentarismus, der dem Grundsatz der Gewaltenteilung genügt!
Birgit Lahann
Hochhuth - Der Störenfried
mit Fotografien von Karin Rocholl
Rolf Hochhuth, der Autor des »Stellvertreters«, ist am 13. Mai 2020 im Alter von 89 Jahren gestorben. Birgit Lahann hat wenige Jahre vor seinem Tod die erste Biografie über diesen großen politischen Dramatiker und Schriftsteller geschrieben, mit allem Witz und Wahnsinn, die sein Leben kennzeichnen. Sie erfuhr alles über die Abgründe, die seine Stücke erhellen, über den Irrsinn deutscher Zeitläufte, gegen die er loszog, über Freund und Feind und seine Frauen, für ihn das fünfte Element, über seine manische Kampfeslust und darüber, woher Mut und Kraft kommen, sich zügellos einer Wahrheit zu verschreiben.
Ursula Bitzegeio / Jürgen Mittag / Lars Winterberg (Hg.)
Der politische Mensch
Akteure gesellschaftlicher Partizipation im Übergang zum 21. Jahrhundert
Das Vertrauen in Kompetenz, Verantwortung und Integrität der »politischen Prominenz« in Europa gilt als beschädigt. Der »Wutbürger« nimmt die Dinge selbst in die Hand, demonstriert montags, besetzt Parks und kapert Internetseiten. Die gesellschaftlichen Proteste der letzten Zeit haben in Europa eine Diskussion über neue Varianten der Bürgerbeteiligung ausgelöst und lassen traditionelle Formen politischen Engagements in Vereinen, Verbänden, Parteien und Gewerkschaften in einem neuen Licht erscheinen.
Andreas Zick / Beate Küpper
Wut, Verachtung, Abwertung
Rechtspopulismus in Deutschland
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Dietmar Molthagen und Ralf Melzer
In Deutschland ist der Rechtspopulismus laut und deutlich geworden: Sichtbar bei den Pegida-Demonstrationen, hörbar in öffentlichen Debatten wie »Deutschland schafft sich ab« und politisch in Verbindungen zur neuen Partei AfD. Man hetzt gegen Muslime und Flüchtlinge, verachtet Politik und Medien, propagiert einen Nationalismus, der zur Abschottung führt, und sehnt sich nach Autorität sowie einer homogenen »Gemeinschaft«. Diese Entwicklung bedroht die gesellschaftliche Vielfalt, das friedliche Zusammenleben und die parlamentarische Demokratie.
Walter Mühlhausen
Friedrich Ebert 1871–1925
A Social Democratic Statesman
Ins Englische übersetzt von Christine Brocks
Brilliante Kurzbiografie in englischer Sprache. Friedrich Ebert (1871–1925) hat als erster Reichspräsident die Politik seiner Zeit ganz wesentlich geprägt. Der Sozialdemokrat nutzte die Gestaltungsmöglichkeiten seines Amtes, um die von Krisen geschüttelte Weimarer Republik zu stabilisieren und innerlich zu befrieden.
Willy Brandt / Helmut Schmidt
Partner und Rivalen
Der Briefwechsel (1958–1992)
Herausgegeben und eingeleitet von Meik Woyke
Das Verhältnis von Brandt und Schmidt gilt als kompliziert und schwierig, weil ihre Sozialisation, ihr Politikstil und Politikverständnis sich deutlich unterschieden. Dennoch verband die beiden führenden Sozialdemokraten neben ihrer Rivalität eine jahrzehntelange Partnerschaft, deren Höhen und Tiefen sich in ihrem Briefwechsel facettenreich widerspiegeln.
Andreas Marquet
Friedrich Wilhelm Wagner
1894–1971. Eine politische Biografie
Als 1894 geborenes Arbeiterkind überwand Friedrich Wilhelm Wagner die Schranken einer in Klassen gefangenen Gesellschaft. Er wurde Anwalt, sozialdemokratischer Politiker, überlebte den Nationalsozialismus im Exil, war einer der Väter des Grundgesetzes und trieb in der frühen Bundesrepublik die politische wie juristische Aufarbeitung der NS-Zeit voran.
Barbara Dröscher
Wer sagt, dass Zwiespalt Schwäche sei?
Das Leben des jungen Wilhelm Dröscher. 1920–1948
Wilhelm Dröscher, der spätere rheinland-pfälzische Landesvorsitzende und Bundesschatzmeister der SPD, fälschte die Heiratsurkunde seiner Großeltern, um seine jüdische Mutter vor den Nazis zu retten und als »Halbjude« mit deutsch-nationaler Gesinnung Wehrmachtsoffizier werden zu können. Anhand von Tagebuchnotizen und Briefen lässt seine Tochter die inneren Kämpfe zwischen Krieg, rassischer Verfolgung und Vaterlandsliebe wiedererstehen.
Franz Magnis-Suseno SJ
Garuda im Aufwind
Das moderne Indonesien
Indonesien ist ein Staat mit 250 Millionen Einwohnern, die meisten von ihnen Muslime. Doch was wissen wir über die Geschichte, Kultur und Politik dieses big player in Südostasien, 2015 Gastland der Frankfurter Buchmesse? Diese leicht verständliche Einführung gibt Antworten. Garuda, das mythische Wappentier des Landes, symbolisiert Indonesiens Aufstieg zur drittgrößten Demokratie der Welt, die im 21. Jahrhundert ihren Weg zwischen Tradition und Moderne sucht.
Peter Brandt / Arthur Schlegelmilch / Martin Kirsch / Werner Daum (Hg.)
Quellen zur europäischen Verfassungsgeschichte im 19. Jahrhundert
Teil 3: 1848–1870
Die CD-ROM setzt eine vierteilige Sammlung von Quellen zur europäischen Verfassungsgeschichte vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert fort. In Verbindung mit elektronischer Schlagwort- und Volltextsuche bietet die CD-ROM zahlreiche Rechercheoptionen in unterschiedlichen Verfassungsbereichen und eröffnet vielfache Möglichkeiten zur Herstellung länderübergreifender Verknüpfungen und Zusammenhänge. Die Gesamtedition sieht sich im Dienste einer integrierten europäischen Verfassungsgeschichtsschreibung.
Knud Andresen / Michaela Kuhnhenne / Jürgen Mittag / Johannes Platz (Hg.)
Der Betrieb als sozialer und politischer Ort
Studien zu Praktiken und Diskursen in den Arbeitswelten des 20. Jahrhunderts
Der Betrieb ist im 20. Jahrhundert ein Ort, an dem soziale und politische Veränderungen auf kleinstem Raum sichtbar werden. Die damit verbundenen innerbetrieblichen Konflikte hatten erhebliche Auswirkung auf die Handlungsfelder und Aktivitäten von Gewerkschaften. Die Gewerkschaftsgeschichte braucht deshalb einen Methodenpluralismus, der verschiedene Aspekte berücksichtigt: die gewerkschaftliche Organisation vor Ort, die praktische Arbeit der Akteure und gesellschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Diskurse im Betrieb.
Andreas Zick / Anna Klein
Fragile Mitte – Feindselige Zustände
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer
Welche Einstellungen bestehen im Hinblick auf Demokratie und den Umgang mit schwachen gesellschaftlichen Gruppen? Inwieweit gehört Gewaltbilligung und -bereitschaft zum Syndrom extrem rechter Orientierung? Existiert in der Bevölkerung ein Problembewusstsein für den Rechtsextremismus? Äußert sich die Abwertung anderer auch gegenüber der EU und den von der derzeitigen Krise besonders betroffenen Ländern Südeuropas?
Peter Gohle
Von der SDP-Gründung zur gesamtdeutschen SPD
Die Sozialdemokratie in der DDR und die Deutsche Einheit 1989/90
Als am 7. Oktober 1989 im Gemeindehaus von Schwante bei Oranienburg die Sozialdemokratische Partei der DDR (SDP) gegründet wurde, war dies nicht nur ein Akt der Institutionalisierung oppositioneller Bürgerbewegung: Die wieder gegründete Sozialdemokratie bedeutete einen bewussten und direkten Angriff auf den Machtanspruch der SED, der auf der Fiktion der »Einheit der Arbeiterklasse« fußte.
Mark Blyth
Wie Europa sich kaputtspart
Die gescheiterte Idee der Austeritätspolitik
aus dem Englischen von Boris Vormann
Sparpolitiken sollten Europa aus der Finanzkrise retten, haben aber die Schulden erhöht, ohne Wachstum zu erreichen. Mark Blyth entlarvt Austerität als einen gefährlichen Irrweg im Dienste konservativer Politik und wirtschaftlicher Interessen.
Birgit Lahann
Am Todespunkt
18 berühmte Dichter und Maler, die sich das Leben nahmen
Selbstmord ist ein gesellschaftliches Tabu, obwohl sich weltweit jedes Jahr Millionen Menschen das Leben nehmen. In 18 biografischen Porträts berühmter Selbstmörderinnen und Selbstmörder hat Birgit Lahann den Weg in das unaufhaltbare Ende ergründet und nachgezeichnet. Es sind geheimnisvolle, spannende und spektakuläre Geschichten, die von Ängsten, Liebe, Todessehnsucht, aber auch von den oft grausamen politischen Zeitumständen des 20. Jahrhunderts handeln.
Stefan Buchen
Die neuen Staatsfeinde
Wie die Helfer syrischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland kriminalisiert werden
Menschen, die selbst einmal Flüchtlinge waren, holen ihre Frauen, Kinder und Verwandten aus dem syrischen Krieg illegal nach Deutschland. Dafür behandelt der deutsche Staat sie wie Verbrecher. Die Fluchthelfer – die »Schleuser« – werden von Regierung, Polizei, Justiz und Presse mit Terroristen und Mördern auf eine Stufe gestellt. In dem aktuellen Fall, den Stefan Buchen recherchiert hat, verlieren Behörden und die deutsche Flüchtlings- und Migrationspolitik jedes menschliche Maß.
Simon Ebert
Wilhelm Sollmann
Sozialist – Demokrat – Weltbürger (1881–1951)
Der Sozialdemokrat, Reichstagsabgeordnete und Innenminister Wilhelm Sollmann stand auf dem reformistischen Flügel seiner Partei. In seiner Biographie von Simon Ebert spiegeln sich die großen Umbrüche der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, aber auch die Herausforderungen und Konflikte, denen die SPD sich vor und nach dem »Dritten Reich« stellen musste.
Michael Schneider
In der Kriegsgesellschaft
Arbeiter und Arbeiterbewegung 1939 bis 1945
Arbeiter hatten für die Kriegsführung des »Dritten Reiches« zentrale Bedeutung. Sie wurden umworben und zugleich reglementiert von der nationalsozialistischen Politik, die sie teilweise mittrugen, aber auch unterliefen, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Während Millionen von Fremd- und Zwangsarbeitern unter elenden Bedingungen arbeiten mussten, sollten die deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen zu leistungswilligen Gliedern der »Volksgemeinschaft« geformt werden.
Benjamin Ziemann
Veteranen der Republik
Kriegserinnerung und demokratische Politik 1918–1933
Die Erinnerung an den Krieg prägte die deutsche Gesellschaft nach 1918. Doch diese Erinnerung war umkämpft. Sozialdemokratische Kriegsveteranen hatten auf diesem Feld eine eigene Stimme. Aus der Perspektive der linken Kriegsveteranen ergeben sich grundlegend neue Einsichten in die historischen Bedingungen für die Stabilität und Zerstörung der Weimarer Republik.
Michael P. Vollert
Für Ruhe und Ordnung
Einsätze des Militärs im Innern (1820–1918)
Preußen – Westfalen – Rheinprovinz
Das Militär wurde in Deutschland oft eingesetzt, um Aufruhr, Streiks und Hungerrevolten niederzuschlagen. Michael P. Vollert trägt erstmals die folgenreichsten Einsätze zwischen 1820 und 1918 zusammen, analysiert Ursachen, Verläufe und rechtliche Voraussetzungen auf fesselnde Weise.
Werner Daum / Wolfgang Kruse / Eva Ochs / Arthur Schlegelmilch (Hg.)
Politische Bewegung und Symbolische Ordnung
Hagener Studien zur Politischen Kulturgeschichte
Festschrift für Peter Brandt
Dieser Band behandelt die Themengebiete »Politische Semantik und Symbolik«, »Erinnerungskultur«, »Verfassungskultur« und »Kultur politisch-sozialer Bewegungen«. Es sind aktuelle Forschungsbeiträge zur Politischen Kulturgeschichte, die sich kulturelle Sinnzusammenhänge und ihre vielfältigen Ausdrucksformen im Kontext politischer Strukturen, Deutungsmuster, Bewegungen und Handlungsformen zum Gegenstand genommen haben.
Anna Maria Kellner / Ernst Hillebrand (Hg.)
Shaping a different Europe
Contributions to a Critical Debate
In the face of the »euro crisis« the question arises: how does the European Union look in terms of the fundamental values and goals of the political left – democracy, self-determination, freedom and prosperity for as many people as possible? Is the EU an emancipatory instrument for the citizens of Europe? Or is it an agent of their creeping disenfranchisement?
Thilo Scholle / Jan Schwarz / Ridvan Ciftci (Hg.)
Zwischen Reformismus und Radikalismus
Jungsozialistische Programmatik in Dokumenten und Beschlüssen
Die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD, kurz Jusos, ist die Jugendorganisation der SPD, in der viele Politikerinnen und Politiker der SPD die entscheidenden Momente ihrer politischen Sozialisation erfuhren. In ihrer Programmatik aus fast 100 Jahren spiegeln sich Auseinandersetzungen der politischen Linken insgesamt genauso wider wie Diskussionen innerhalb der Sozialdemokratie.
Dieter Dowe / Anja Kruke / Michael Schneider (Hg.)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund 1969–1975
Bearbeitet von Klaus Mertsching
Band 16 der »Quellen zur deutschen Gewerkschaftsgeschichte« dokumentiert den gesellschaftlichen Gestaltungsanspruch des Deutschen Gewerkschaftsbundes in den ersten beiden Perioden der Amtszeit des DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter.
Peter Hübner
Arbeit, Arbeiter und Technik in der DDR
1971 bis 1989
Zwischen Fordismus und digitaler Revolution
Gab es noch eine Arbeiterklasse in der späten DDR? Im Laufe der 1970er- und 1980er-Jahre verloren die ostdeutschen Arbeiter fast unmerklich ihren ursprünglichen Charakter und Zusammenhalt als soziale Formation und gerieten durch die »digitale Revolution« in den Mahlstrom eines technischen Innovationsschubs. Mit dieser Entwicklung der DDR-Gesellschaft bis zum Fall der Mauer beschäftigt sich Band 15 unserer Arbeitergeschichtsreihe.
Antonio Muñoz Sánchez
Von der Franco-Diktatur zur Demokratie
Die Tätigkeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Spanien
Aus dem Spanischen von Friedrich Welsch.
Mit einem Vorwort von Niels Annen
»Wandel durch Annäherung« – so könnte man die Politik der SPD auch in Spanien beschreiben. Seit Mitte der sechziger Jahre nahmen die deutschen Sozialdemokaten Abstand von der sterilen Politik einer Isolierung des Franco-Regimes und schufen ihre eigene pragmatische Strategie, um an der Lösung der »Spanischen Frage« mitwirken zu können. Die Friedrich-Ebert-Stiftung stand im Zentrum dieser Politik und spielte eine wichtige Rolle beim Aufstieg der Sozialisten zur Regierungspartei.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 53 (2013)
Demokratie und Sozialismus. Linke Parteien in Deutschland und Europa seit 1860
Herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung
Redaktion: Beatrix Bouvier, Dieter Dowe, Anja Kruke, Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke (Schriftleitung) und Benjamin Ziemann (Schriftleitung)
Im Jahr 2013 feiert die Sozialdemokratie ihr 150-jähriges Bestehen als Partei. Der vorliegende Band blickt deshalb in europäisch vergleichender Perspektive auf die Geschichte der linken Parteien in Deutschland und Europa seit 1860 zurück.
Ernesto Harder
Vordenker der »ethischen Revolution«
Willi Eichler und das Godesberger Programm der SPD
Wer war Willi Eichler? Der »Cheftheoretiker« der deutschen Nachkriegssozialdemokratie stand als geistiger Vater hinter dem Godesberger Programm von 1959, mit dem aus der marxistischen »Klassenpartei« SPD die »Volkspartei« SPD wurde.
Meik Woyke (Hg.)
Wandel des Politischen
Die Bundesrepublik Deutschland während der 1980er Jahre
Für die Spätphase der 'alten' Bundesrepublik, die 1980er Jahre, existieren verschiedene Umschreibungen: »Abschied vom Provisorium«, »Risikogesellschaft«, andere diagnostizierten sogar den Beginn der »Postmoderne«. Auf jeden Fall handelte es sich um eine Phase des beschleunigten politischen, sozioökonomischen und kulturellen Wandels. Etablierte Normen und Deutungsmuster wurden infrage gestellt.
Frank Decker / Marcel Lewandowsky / Marcel Solar
Demokratie ohne Wähler?
Neue Herausforderungen der politischen Partizipation
Die Unzufriedenheit mit den Institutionen der Demokratie wächst. Die Wahlbeteiligung geht auf allen Ebenen zurück, die etablierten Parteien verlieren an Zuspruch und Protestereignisse häufen sich. Gleichzeitig rufen die Bürger nach anderen und besseren Formen der Partizipation.
Niklas Frank
Bruder Norman!
»Mein Vater war ein Naziverbrecher, aber ich liebe ihn.«
Ein mörderischer Dialog unter Brüdern als deutsche Sezierstunde: erschütternd, schonungslos, abgründig. Normans verzweifelte Liebe zum Vater Hans Frank, Hitlers Generalgouverneur in Polen, der in Nürnberg hingerichtet worden ist, lässt seinen Bruder Niklas nicht los. Sie ringen um die Wahrheit von Gefühlen, die Macht der Verdrängung und die Frage: Wie überlebe ich es, das Kind des »Schlächters von Polen« zu sein?
Martin Große Hüttmann / Hans-Georg Wehling (Hg.)
Das Europalexikon
Begriffe. Namen. Institutionen
Die aktualisierte und stark erweiterte Neuauflage des Europalexikons enthält rund 100 neue Begriffe und berücksichtigt die Entwicklungen der vergangenen anderthalb Jahre, insbesondere die Eurokrise, die europäische Außenpolitik und alle personellen Veränderungen.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 52 (2012)
Wandel des Politischen: Die Bundesrepublik Deutschland während der 1980er Jahre
Herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Redaktion: Beatrix Bouvier, Dieter Dowe, Anja Kruke, Friedrich Lenger, Patrik von zur Mühlen, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke (Schriftleitung) und Benjamin Ziemann.
Für die Spätphase der ›alten‹ Bundesrepublik, die 1980er Jahre, existieren verschiedene Umschreibungen: »Abschied vom Provisorium«, »Risikogesellschaft«, andere diagnostizierten sogar den Beginn der »Postmoderne«. Auf jeden Fall handelte es sich um eine Phase des beschleunigten politischen, sozioökonomischen und kulturellen Wandels. Etablierte Normen und Deutungsmuster wurden infrage gestellt.
Erfried Adam
Vom mühsamen Geschäft der Demokratieförderung
Die internationale Entwicklungszusammenarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung
Mit einem Vorwort von Ernst J. Kerbusch
Demokratieförderung ist das zentrale Arbeitsfeld der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Entwicklungsländern.
Band 2 der Reihe blickt hinter die Kulissen, die internen Diskussionen, Entscheidungen und Ergebnisse, Erfolge
und Rückschläge.
Karl Borromäus Murr / Stephan Resch (Hg.)
Lassalles »südliche Avantgarde«
Protokollbuch des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins der Gemeinde Augsburg (1864–1867)
Als der Mechaniker und Zeugschmied Friedrich Dürr am 19. März 1864 neun Arbeiter in einem Augsburger Gasthaus versammelte, ahnte er noch nicht, dass von diesem Treffen die bayerische Sozialdemokratie ihren Ausgang nehmen sollte. Knapp ein Jahr nachdem Ferdinand Lassalle 1863 in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) gegründet hatte, entstand in der prosperierenden Industriestadt Augsburg ein Ableger, der erste in Süddeutschland.
Oliver Decker / Elmar Brähler / Johannes Kiess
Die Mitte im Umbruch
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012
Herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer
Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wird seit 2002 im Zwei-Jahres-Rhythmus die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in Deutschland empirisch erfasst. Auf Grundlage bundesweiter Repräsentativerhebungen entsteht so ein Barometer antidemokratischer Einstellungen in Verbindung mit Ursachenanalysen und Interventionsstrategien. Erfasst werden unter anderem verschiedene Formen von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit sowie andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Willy Brandt
»Im Zweifel für die Freiheit«
Reden zur sozialdemokratischen und deutschen Geschichte
Herausgegeben und eingeleitet von Klaus Schönhoven
Brandts Reden zur sozialdemokratischen und deutschen Geschichte sind sehr persönliche Beiträge zur Aufklärung der Vergangenheit und eröffnen neue Einblicke in sein Denken.
Larissa Bender (Hg.)
Syrien
Der schwierige Weg in die Freiheit
Seit Jahrzehnten herrscht in Syrien ein diktatorisches Regime, das die Bevölkerung mit Hilfe eines umfangreichen Geheimdienstapparats und mafiöser Familienstrukturen kontrolliert. Syrische und deutsche Autorinnen und Autoren schildern die Verhältnisse in diesem Land und erzählen, wie die syrische Bevölkerung die Barriere der Angst überwand und den Kampf für Freiheit und Menschenwürde aufnahm.
Philipp B. Bocks
Mehr Demokratie gewagt?
Das Hochschulrahmengesetz und die sozial-liberale Reformpolitik 1969–1976
»Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren« – mit dieser Parole rief die studentische Protestbewegung der 1960er-Jahre zur Demokratisierung der traditionellen Ordinarien-Universität auf. Die Sozialdemokratie und die 1969 gebildete sozial-liberale Regierungskoalition nahmen diese Forderung auf und machten die Hochschulreform zu einem der zentralen Themen ihrer Politik der »Inneren Reformen«.
Jürgen Eckl / Norbert von Hofmann
Kooperation mit Gewerkschaften und Förderung von Wirtschafts- und Sozialentwicklung
Zentrale Tätigkeitsfelder der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung seit Beginn der 1960er-Jahre
Mit einem Vorwort von Ernst J. Kerbusch
Die internationale Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und die Förderung der Wirtschafts- und Sozialentwicklung waren und sind Grundsteine für die internationale Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). In den frühen 1960er-Jahren ging es um die bilaterale Kooperation mit einzelnen Partnern in der Dritten Welt. Heute geht es um die länderübergreifende Reaktion auf globale Herausforderungen – das zentrale Thema der internationalen Politik weltweit.
Frank Fehlberg
Protestantismus und Nationaler Sozialismus
Liberale Theologie und politisches Denken um Friedrich Naumann
Um 1900 wurde er von politisierten evangelischen Theologen als Dritter Weg zwischen Manchester-Kapitalismus und Kommunismus gepriesen: der »Nationale Sozialismus auf christlicher Grundlage«.
Michael Herkendell
Deutschland: Zivil- oder Friedensmacht?
Außen- und sicherheitspolitische Orientierung der SPD im Wandel (1982–2007)
»Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt.« Der berühmte Satz des damaligen Bundesverteidigungsministers Peter Struck im Dezember 2002 war Ausdruck eines neuen außen- und sicherheitspolitischen Selbstverständnisses der SPD. Der Weg dorthin war schwierig. Denn für die meisten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten waren Auslandseinsätze der Bundeswehr noch Anfang der 1990er-Jahre unvorstellbar.
Werner Daum (Hg.)
Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 19. Jahrhundert
Institutionen und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel
Band 2: 1815–1847
unter Mitwirkung von Peter Brandt / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch
Die Periode von Restauration und Vormärz (1815–1847) war in den meisten europäischen Ländern durch den konflikt-reichen Dualismus von Krone und Kammer geprägt. Die 29 Länderbeiträge des zweiten Bandes decken das gesamte Europa mit Russland und dem Osmanischen Reich ab und werden in der Einleitung systematisch-vergleichend zusammengefasst.
Franz Nuscheler
Lern- und Arbeitsbuch Entwicklungspolitik
Die »zur Zeit beste Einführung in die Entwicklungspolitik aus deutscher und internationaler Sicht«. (DIE ZEIT)
Was ist Unterentwicklung? Ist sie Folge des Kolonialismus oder ungerechter Handelsbedingungen? Ist der Nord-Süd-Konflikt bereits zur Leerformel verkommen? Was heißt überhaupt Entwicklung? Was bedeutet »nachhaltige Entwicklung«? Inwieweit gefährden Umweltkrisen unsere natürlichen Lebensgrundlagen? Was heißt »Feminisierung der Armut« oder »globale Strukturpolitik«? Ist die Globalisierung für die Dritte Welt ein Heilsversprechen oder Teufelswerk? Warum wurde die »Entwicklungshilfe« inzwischen als »tödliche Hilfe« verurteilt?
Erhard Eppler
Eine solidarische Leistungsgesellschaft
Epochenwechsel nach der Blamage der Marktradikalen
Die Ideologie grenzenlosen Wachstums durch deregulierte Märkte ist gescheitert. Schon vor 40 Jahren war erkennbar: Die Grenzen des Wachstums sind erreicht, nachhaltige Wirtschaftsformen schonen unsere Lebensgrundlagen, Ungleichheit und ein schwacher Staat fördern Armut, Krankheit und Kriminalität. Aber erst heute sind wir bereit, über die Konsequenzen nachzudenken.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 51 (2011)
Säkularisierung und Neuformierung des Religiösen
Gesellschaft und Religion seit der Mitte des 20. Jahrhunderts
Traditionelle Formen von Religion, Religiosität und kirchlichen Bindungen haben in Europa nach 1945 an Bedeutung verloren. Dieses vielfach als Säkularisierung beschriebene Phänomen bildet den Ausgangspunkt für den aktuellen Band des Archivs für Sozialgeschichte. Vergleiche mit zeitgleichen, aber teils gegenläufigen Entwicklungen in den USA, Lateinamerika, Afrika und Asien sowie mit deren Rückwirkungen auf Europa geben Aufschluss über die allgemein-kulturelle Bedingtheit von Religiosität und schärfen den Blick für ihre jeweilige gesellschaftliche Relevanz. Dabei wird deutlich, dass Religion und kirchliche Bindungen trotz tief greifender Säkularisierungsprozesse wirkungsmächtige Faktoren blieben. Angebracht ist daher keine Geschichte des Niedergangs, sondern der Anpassung und Transformation. Die Neuformierung des Religiösen zeigte sich unter anderem im Evangelikalismus, der Befreiungstheologie und im politischen Islam.
Peter Rütters / Siegfried Mielke (Hg.)
Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund 1945–1949/50
Gründung, Organisationsaufbau und Politik
Eingeleitet und bearbeitet von Peter Rütters unter Mitarbeit von Marion Goers
Band 15 der Reihe "Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert" (hg. von Dieter Dowe, Anja Kruke und Michael Schneider) widmet sich dem Aufbau des FDGB auf Zonenebene, zentralen Gewerkschaftsaktivitäten der Nachkriegsjahre sowie dem Wandel der Ordnungsfunktion der Einheitsgewerkschaft in der Sowjetischen Besatzungszone.
Karin Gille-Linne
Verdeckte Strategien
Herta Gotthelf, Elisabeth Selbert und die Frauenarbeit der SPD 1945-1949
Die SPD-Frauensekretärin Herta Gotthelf bestimmte nach dem Zweiten Weltkrieg den Aufbau und die Ausrichtung der sozialdemokratischen Frauenarbeit. Sie inszenierte die von Elisabeth Selbert angeführte Kampagne zur gesetzlichen Gleichberechtigung.
Claudia Wiens
Schuhgröße 37
Frauenfußball in Ägypten, der Türkei, Palästina und Berlin
Alle Texte auf deutsch, englisch, türkisch und arabisch
Mit einer Einleitung von Susan Kamel
Die bekannte Fotojournalistin Claudia Wiens hat in Ägypten, Palästina, der Türkei und Deutschland fußballspielende Frauen und Mädchen mit der Kamera beobachtet und porträtiert. Ihre ausdrucksstarken Bilder zeigen, worin die Faszination dieser Sportart besteht, die zahllose Anhängerinnen in allen Kulturkreisen hat.
Bernd Rother (Hg.)
Willy Brandt
Neue Fragen, neue Erkenntnisse
Willy Brandt bewegt nach wie vor die historische Forschung. Wie wird seine Politik heute bewertet? Deutsche und internationale Wissenschaftler ziehen eine Zwischenbilanz.
Friedhelm Boll (Hg.)
Die SPD im Deutschen Bundestag
Der Bildband zur Geschichte der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion 1949-2009
Fotografiert von Jupp, Frank und Marc Darchinger u.a.
Mit rund 600, großenteils nie zuvor veröffentlichten Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos von Jupp, Frank und Marc Darchinger u. a. dokumentiert dieser prächtige Bildband 60 Jahre Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion – einer der »politischen Werkstätten« der Bundesrepublik. Man erhält auch Einblick in das, was normalerweise hinter verschlossenen Türen stattfindet. Ein Stück deutscher Demokratiegeschichte in großartigen Bildern.
Christoph Kleßmann
Arbeiter im »Arbeiterstaat« DDR
Deutsche Traditionen, sowjetisches Modell, westdeutsches Magnetfeld (1945 bis 1971)
Band 14 der »Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts« widmet sich den Arbeitern der DDR in der Ära Ulbricht – ein Staat, in dem sie die »führende Klasse« sein sollten. Damit vollendete die DDR im Anspruchsdenken der SED die Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Doch wie gingen die Arbeiter mit ihrer Rolle angesichts faktischer Machtlosigkeit um? Wie wichtig war ihre ideologische Stilisierung durch die Staatspartei in sozialer und politischer Hinsicht?
Anja Kruke / Dietmar Süß / Meik Woyke (Hg.)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund
1975–1982
Bearbeitet von Johannes Platz
Band 17 der »Quellen zur deutschen Gewerkschaftsgeschichte« dokumentiert den fortwährenden gesellschaftlichen Gestaltungsanspruch des Deutschen Gewerkschaftsbundes in den letzten beiden Perioden der Amtszeit des DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 54 (2014)
Dimensionen sozialer Ungleichheit. Neue Perspektiven auf West- und Mitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert
Herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung Redaktion: Beatrix Bouvier, Anja Kruke, Friedrich Lenger, Ute Planert, Dietmar Süß, Meik Woyke (Schriftleitung) und Benjamin Ziemann
Die Geschichte sozialer Ungleichheit gehörte einmal zu den Antriebskräften einer »kritischen« Sozialgeschichte mit umfassendem theoretischem Anspruch, geriet jedoch mit der Sinnkrise der Historischen Sozialwissenschaft aus dem Blick der Forschung. Während innerhalb der Soziologie weiterhin über »Klasse und Schicht«, über Lagen, Milieus und Lebensstile gestritten wurde, haben sich Historikerinnen und Historiker an diesen gegenwartsbezogenen Debatten immer seltener beteiligt.
Knud Andresen / Ursula Bitzegeio / Jürgen Mittag (Hg.)
Nach dem Strukturbruch?
Kontinuität und Wandel von Arbeitbeziehungen und Arbeitswelt(en) seit den 1970er-Jahren
Dieser Band behandelt die Veränderungen der Arbeitsbeziehungen und Arbeitswelt in den letzten vier Jahrzehnten. Er geht von der bekannten These aus, dass in den frühen 1970er-Jahren ein tiefer gesellschafts- und sozialpolitischer »Strukturbruch« stattgefunden hat.
Christoph Stamm (Hg.)
Die SPD unter Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer 1946 bis 1963
Sitzungsprotokolle der Spitzengremien
Band 3: 1950 bis 1952
Der Band umfasst die Protokolle des Parteivorstandes und der anderen Führungsgremien der SPD vom Parteitag im Juni 1950 bis zum Parteitag im September 1952, einer Zeit, die in der Bundesrepublik geprägt war von der Auseinandersetzung um den Kurs der Regierung Adenauer hinsichtlich der Westintegration und der Wiedervereinigung.
Friedhelm Boll / Krzysztof Ruchniewicz (Hg.)
Nie mehr eine Politik über Polen hinweg
Willy Brandt und Polen
Die Aussöhnung mit Polen war für Willy Brandt eine politische und moralische Pflicht. Elf Beiträge polnischer und deutscher Wissenschaftler beleuchten die Ostpolitik des Kanzlers und ihre Wirkungen von 1969 bis zur friedlichen Revolution 1989 aus Sicht der Bundesrepublik, Polens, der DDR, des Vatikans und der Sowjetunion.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 50 (2010)
Verwissenschaftlichung von Politik nach 1945
Im 20. Jahrhundert haben wissenschaftliche Erkenntnisse auf alle Dimensionen von Politik eingewirkt und sie im Wechselspiel mit den Medien verändert. Vor allem nach 1945 etablierten sich Wissenschaftsdisziplinen mit Experten, die ihre Kenntnisse in den gesellschaftlichen Alltag hineintrugen und diesen umformten. Die Sozialwissenschaften avancierten international zu einer Leitwissenschaft für staatliche Institutionen, Parteien und Interessenverbände. Gleichzeitig war eine Politisierung von Wissenschaft zu beobachten.
Peter Brandt / Werner Daum / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch (Hg.)
Quellen zur europäischen Verfassungsgeschichte im 19.Jahrhundert
Teil 4: Um 1900
Andreas Wilkens (Hg.)
Wir sind auf dem richtigen Weg
Willy Brandt und die europäische Einigung
Ein geeintes Europa war für Willy Brandt eine Herzensangelegenheit. In diesem Band untersuchen Historiker aus sieben Ländern seine prägnante Rolle bei der Einigung Europas und den Wandel, den das Bild der Bundesrepublik durch ihn im Ausland erfahren hat.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 49 (2009)
Gesellschaftsgeschichte Europas als europäische Zeitgeschichte
Band 49 des Archivs für Sozialgeschichte befasst sich mit der europäischen Geschichte seit 1945. Die internationalen Beiträge beleuchten ganz unterschiedliche Aspekte des boomenden Forschungsfelds. Sie beschäftigen sich mit der politischen Geschichte der Europäischen Integration, greifen neuere Konzepte wie Europäisierung und transnationale Ansätze auf, um zu alternativen Sichtweisen auf die europäischen Gesellschaften nach Kriegsende zu gelangen. Dabei geraten gesellschaftliche Prozesse in den Blick, die in der Zeitgeschichtsforschung bislang zu wenig ereignishistorisch betrachtet wurden, so Migration und Rassismus, Konsumgeschichte oder Massentourismus. Auch zur Agrarpolitik, zu den Gewerkschaften oder der Friedensbewegung bietet der Band neue Perspektiven.
Rüdiger Zimmermann
Der Verlag Neue Gesellschaft und seine Bücher 1954-1989
Diese Bibliographie verzeichnet sämtliche Publikationen aus dem »Verlag Neue Gesellschaft«, der 1954 als Ort sozialdemokratischer Neubesinnung ins Leben gerufen und 1989 mit dem Verlag J.H.W. Dietz Nachf. verschmolzen wurde.
Friedhelm Boll / Wieslaw Wysocki / Klaus Ziemer (Hg.)
Versöhnung und Politik
Polnisch-deutsche Versöhnungsinitiativen der 1960er-Jahre und die Entspannungspolitik
Kirchliche Versöhnung und staatliche Verständigung zwischen Polen und Deutschen gehörten von 1965 bis 1989 eng zusammen. Neueste polnische und deutsche Forschungen zeichnen die Wirkungen der berühmten kirchlichen Versöhnungsdokumente von 1965 nach, die als eine Voraussetzung der sozial-liberalen Entspannungspolitik und des Beginns der Solidarnosc-Bewegung gelten dürfen.
Bernd Faulenbach
Das sozialdemokratische Jahrzehnt
Von der Reformeuphorie zur neuen Unübersichtlichkeit
Die SPD 1969-1982
Nie hat die SPD im Bund länger regiert, nie die deutsche Gesellschaft intensiver geprägt als in den Jahren von 1969 bis 1982, die als das »sozialdemokratische Jahrzehnt« der alten Bundesrepublik gelten. Der Bochumer Historiker Bernd Faulenbach stellt seine Bilanz der Sozialdemokratie jener Jahre in den Kontext der damaligen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Auseinandersetzungen.
Peter Brandt / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch (Hg.)
Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 19.Jahrhundert
Band 4: Um 1900
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 48 (2008)
Dekolonisation
Prozesse und Verflechtungen 1945–1990
Band 48 des Archivs für Sozialgeschichte beschäftigt sich mit Emanzipationsprozessen in den »neuen Staaten« in Asien und Afrika und der Verflechtung mit ehemaligen Kolonialreichen. Auf diesem Wege wird das nation building untersucht, ferner werden Formen (post-)kolonialer Gewalt sowie die Rolle internationaler Organisationen (z. B. Vereinte Nationen) in den Blick genommen. Außerdem geht es um die Frage, wie sich die Dekolonisation auf die Kolonialmächte auswirkte und welche Rolle sie für die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft sowie der Neuen Linken spielte.
Patrik von zur Mühlen
Der »Eisenberger Kreis«
Jugendwiderstand und Verfolgung in der DDR 1953–1958
Gegen Willkür und Misswirtschaft bildete sich im Herbst 1953 im thüringischen Eisenberg eine jugendliche Widerstandsgruppe, die sich 1956 auf die Universität Jena ausdehnte und fast viereinhalb Jahre gegen die SED-Herrschaft opponierte. Nach einer Denunziation wurde sie im Februar 1958 zerschlagen, ihre Angehörigen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Studie ist ein beklemmendes Panorama vom Alltag der deutschen Teilung.
Robin M. Allers
Besondere Beziehungen
Deutschland, Norwegen und Europa in der Ära Brandt (1966–1974)
In den schwierigen Beitrittsverhandlungen der Europäischen Gemeinschaft mit Norwegen übernahm die Bundesrepublik die Rolle einer »Treuhänderin« skandinavischer Interessen. Der Band zeigt, wie wichtig bilaterale »Kanäle« im EG-Erweiterungsprozess waren und wie sehr Willy Brandt sich hierbei persönlich für seine »zweite Heimat« Norwegen eingesetzt hat.
Willy Brandt
Verbrecher und andere Deutsche
Ein Bericht aus Deutschland 1946
Bearbeitet von Einhart Lorenz
Brandts Bericht über den Nürnberger Prozess ist eine Verteidigungsschrift für die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung gegen die Vorurteile des Auslands, alle Deutschen seien Nazis. Brandt beschreibt voller Mitgefühl das Leben der Deutschen im harten Winter 1945/46, ihre Zukunftshoffnungen und ihre Visionen. »Forbrytere og andre tyskere« erschien 1946 in Oslo und Stockholm und liegt nun erstmals in deutscher Sprache vor.
Angela Graf / Horst Heidermann / Rüdiger Zimmermann
Empor zum Licht!
125 Jahre Verlag J.H.W. Dietz Nachf.
Seine Geschichte und seine Bücher 1881–2006
Der Verlag J.H.W. Dietz Nachfolger Bonn feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. Unter den politischen Fachverlagen im deutschsprachigen Raum zählt er zu den bekanntesten. Seine ereignisreiche Geschichte ist ein Spiegel der politischen Entwicklung Deutschlands vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung – und darüber hinaus.
Klaus Schönhoven / Hermann Weber (Hg.)
Die Interzonenkonferenzen der deutschen Gewerkschaften 1946–1948
Bearbeitet von Werner Müller
Mit Band 14 der »Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert« werden zehn Konferenzen der gewerkschaftlichen Dachverbände aus allen vier Besatzungszonen Deutschlands von 1946 bis 1948 dokumentiert. Die Gewerkschafter strebten eine Zusammenarbeit über die Zonengrenzen hinweg an. Die erste dieser gewerkschaftlichen »Interzonenkonferenzen« fand im Juli 1946 in Frankfurt am Main statt.
Werner Abelshauser
Nach dem Wirtschaftswunder
Der Gewerkschafter, Politiker und Unternehmer Hans Matthöfer
Werner Abelshauser erschließt die Welt eines Mannes, der wie kein zweiter die Praxis des demokratischen Sozialismus verkörpert. Viele der Herausforderungen, die sich Hans Matthöfer stellten, sind noch immer akut, seine Antworten immer noch aktuell. Sein facettenreiches Leben erlaubt es, ein Kapitel der Geschichte der Bundesrepublik aus biographischer Perspektive neu zu schreiben.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 46 (2006)
Integration und Fragmentierung in der europäischen Stadt
Band 46 des Archivs für Sozialgeschichte ist dem Rahmenthema »Integration und Fragmentierung in der europäischen Stadt« gewidmet. Der Band lebt von der Spannung zwischen geglückter Integration, wie sie z.B. bei den Polen im Ruhrgebiet erreicht wurde und den neuen Konfliktlagen, die in den letzten Jahrzehnten mit den städtischen Problemzonen, Slums, Parallelgesellschaften und Luxussanierungen entstanden. Grundlegende Forschungsberichte zur autonomen Jugendkultur der französischen Banlieues, zur Geschichte des Rassismus und des amerikanischen melting pot runden den Band ab.
Heinrich Potthoff / Susanne Miller
The Social Democratic Party of Germany 1848-2005
Die »Kleine Geschichte der SPD« auf Englisch reicht in der vorliegenden Ausgabe bis in die unmittelbare Gegenwart und endet mit der Bundestagswahl 2005 und der Bildung der Großen Koalition.
Dieter Schlesak
Capesius, der Auschwitzapotheker
Viktor Capesius war Apotheker in Schäßburg und Vertreter der Firma Bayer, bevor er als SS-Offizier nach Auschwitz kam. Als eines Tages ein Transport mit Juden aus seiner siebenbürgischen Heimat eintraf, standen sich plötzlich Täter und Opfer, seit Jahren bekannt, an der Rampe des Lagers gegenüber. Capesius schickte sie kaltblütig ins Gas und bereicherte sich an ihrer Habe. Dieter Schlesak schrieb diese wahre Geschichte auf als komplexe Kollage aus Dokumentation, Rückblende und Erzählung: ein historisches Werk, das sich literarischer Mittel bedient, von enormer sprachlicher Kraft und Authentizität, ein erschütterndes zeitgeschichtliches Zeugnis.
Franz Osterroth / Dieter Schuster (Hg.)
Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band 4
1982-1987
Die deutsche Sozialdemokratie – Personen, Aktionen, Reaktionen, Kontroversen, Beschlüsse
Walter Mühlhausen
Friedrich Ebert 1871-1925
Reichspräsident der Weimarer Republik
Friedrich Ebert hat die Politik seiner Zeit entscheidend geprägt. Weit mehr als bislang bekannt, beeinflusste der Sozialdemokrat, Republikgründer und erste Reichspräsident die Geschicke der Weimarer Demokratie in ihren ersten Jahren. Walter Mühlhausen liefert die erste umfassende Biographie des ersten demokratischen Staatsoberhauptes in Deutschland.
Bernd Braun
Ich wollte nach oben!
Die Erinnerungen von Hermann Molkenbuhr 1851-1880
Die »Erinnerungen« von Hermann Molkenbuhr (1851–1927) gehören neben denen August Bebels zu den wichtigsten Memoirenwerken der Arbeiterbewegung im Kaiserreich. Sie liefern wertvolle historische Informationen, nicht nur für Fachhistoriker, sondern für alle geschichtlich interessierten Leser – ein lebendig geschriebenes Selbstzeugnis und buntes Zeitporträt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Klaus Schönhoven / Hermann Weber (Hg.)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund 1964-1969
Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert, Band 13
Vom grundlegenden Umbruch der Bundesrepublik in den 1960er Jahren – vom Wandel der politischen Kultur über die Bildung der Großen Koalition aus SPD und CDU/CSU bis zur neuen, steuerungsorientierten Wirtschaftspolitik – war der Deutsche Gewerkschaftsbund vielfach betroffen. Wie umfassend der DGB in dieser Zeit seinen Gestaltungsanspruch für Wirtschaft und Gesellschaft wahrnahm, belegen die Dokumente und Materialien dieses Quellenbandes; sie zeigen aber auch die Grenzen seines politischen Einflusses.
Klaus Schönhoven / Hermann Weber (Hg.)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund 1956-1963
Band 12 der »Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschafts-bewegung im 20. Jahrhundert« konzentriert sich auf die Jahre von 1956 bis 1963. In dieser Zeit schärfte der Deutsche Gewerkschaftsbund sein politisches und programmatisches Profil, öffnete sich für marktwirt-schaftliche Vorstellungen und setzte neue Richtmarken in seinem Engagement für soziale Gerechtigkeit.
Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Band 45 (2005)
West-Ost-Verständigung im Spannungsfeld von Gesellschaft und Staat seit den 1960er Jahren
Band 45 des Archivs für Sozialgeschichte ist dem Rahmenthema »Ost-West-Verständigung im Spannungsfeld von Gesellschaft und Staat seit den 1960er Jahren« gewidmet. Auf der Basis transnationaler Ansätze werden verschiedene gesellschaftliche Bereiche und Gruppen untersucht, bei denen es zu Kontakten zwischen Ost und West kam: Parlamentarier, Journalisten und Wissenschaftler, Kirchen, Versöhnungsinitiativen und Vertriebenverbände, Gewerkschaften, politische Stiftungen und Friedensbewegungen sowie Dissidenten, Jugendkultur und Sport.
Franz Osterroth / Dieter Schuster (Hg.)
Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band 3
1974-1982
Die deutsche Sozialdemokratie – Personen, Aktionen, Reaktionen, Kontroversen, Beschlüsse
Franz Osterroth / Dieter Schuster (Hg.)
Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band 2
1945-1974
Die deutsche Sozialdemokratie – Personen, Aktionen, Reaktionen, Kontroversen, Beschlüsse
Franz Osterroth / Dieter Schuster (Hg.)
Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band 1
Von den Anfängen bis 1945
Die deutsche Sozialdemokratie – Personen, Aktionen, Reaktionen, Kontroversen, Beschlüsse
Protokolle der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands (1869-1887)
Band I: Eisenach 1869–Coburg 1874
Band II: Gotha 1875–St. Gallen 1887
Protokoll der Landesversammlungen der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Sachsens (Leipzig 1919-1923).
Einleitung von Hartfrid Krause
Nachrichten der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Parteien (I.A.S.P.).
(Wien 1921-1923). Dt., engl. und franz. Ausgabe
Flugblatt vom ständigen Ausschusse des Vereinstages deutscher Arbeitervereine (Frankfurt 1865)
Deutsche Arbeiterhalle (Mannheim 1867-1868)
Einleitung von Shlomo Na'aman
Erhebung von Wirtschaftsrechnungen minderbemittelter Familien im Deutschen Reich
320 Haushaltsrechnungen von Metallarbeitern
Einleitung von Jens Flemming und Peter-Christian Witt
Bernhard Becker
Geschichte der Arbeiteragitation Ferdinand Lassalle's
Nach authentischen Aktenstücken
Otto Atzrott
Sozialdemokratische Druckschriften und Vereine.
Verboten aufgrund des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Okt. 1878
Georg Adler (Hg.)
Hauptwerke des Sozialismus und der Sozialpolitik.
Eine Sammlung grundlegender Schriften zur Gesellschaftskritik
Peter Brandt / Werner Daum / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch (Hg.)
Quellen zur europäischen Verfassungsgeschichte im 19.Jahrhundert
Teil 2: 1815-1847
Vom Wiener Kongress bis zum Vorabend der Revolution von 1848: Teil 2 dieser CD-ROM-Edition beinhaltet die wichtigsten Verfassungen, Gesetze, Verordnungen und Texte aller europäischen Länder im Zeitraum zwischen 1815 und 1847. Sie bildet das Quellenfundament von Band 2 des »Handbuchs der europäischen Verfassungsgeschichte«.
Willy Brandt
Gemeinsame Sicherheit
Internationale Beziehungen und deutsche Frage 1982-1992
Bearbeitet von Uwe Mai, Bernd Rother und Wolfgang Schmidt
Bislang unveröffentlichte Dokumente geben profunde Einblicke in das letzte Lebensjahrzehnt Willy Brandts, seinen Einsatz für den Frieden, sein Engagement für das Zusammenwachsen Europas und sein Mitwirken an der Vereinigung Deutschlands.
Peter Brandt / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch (Hg.)
Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 19. Jahrhundert
Band 1: Um 1800
Band 1 behandelt den Zeitraum von ca. 1770 bis 1815. Nach einem einheitlichen Schema stellen die Autoren dar, wie sich die verfassungsrelevanten Teilbereiche des staatlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens entwickelt haben. Eine ausführliche Einleitung bietet den Leserinnen und Lesern umfassende Vergleiche und Synthesen.
Michael Schneider
Unterm Hakenkreuz
Arbeiter und Arbeiterbewegung 1933 bis 1939
Die nationalsozialistische Machtübernahme am 30. Januar 1933 markiert den wohl tiefsten Bruch in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung: Binnen weniger Wochen wurden die Gewerkschaften aller Richtungen aufgelöst, die Arbeiterparteien verboten und die Kulturbewegung zusammen mit den Genossenschaften »gleichgeschaltet«. Für zwölf Jahre wurde die Arbeiterbewegung in den Untergrund oder ins Exil getrieben.
Kurt Klotzbach
Der Weg zur Staatspartei
Programmatik, praktische Politik und Organisation der deutschen Sozialdemokratie 1945-1965
Kurt Klotzbachs zeitgeschichtliche Studie von 1982 ist der erste Versuch einer Gesamtdarstellung der deutschen Sozialdemokratie vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur fünften Bundestagswahl 1965, zugleich ein großes Werk zur allgemeinen deutschen Nachkriegsgeschichte. Sie ist längst zu einem Standardwerk geworden, dessen konzeptionelle Geschlossenheit und synthetische Kraft vielfach herausgestellt werden.
Peter Brandt / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch (Hg.)
Quellen zur europäischen Verfassungsgeschichte im 19. Jahrhundert.
Teil 1: um 1800
Im Mittelpunkt der ersten CD-ROM (Teil 1: Um 1800) stehen die Zusammenhänge zwischen den sich rasch verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der beginnenden Moderne einerseits, den flankierenden Konstitutionalisierungsexperimenten und staatspolitischen Reformmaßnahmen andererseits. Dabei zeigen sich unterschiedliche Formen der Überlappung ständischer, absolutistischer und konstitutioneller Strukturen, die in ihrer gesamteuropäischen Vielfalt und Einheit (einschließlich Russlands und des Osmanischen Reichs) vorgestellt werden.
Friedhelm Boll
Sprechen als Last und Befreiung
Holocaust-Überlebende und politisch Verfolgte zweier Diktaturen
Für diese deutsch-deutsche Studie wurde ein besonderer Zugriff gewählt. Er besteht im Vergleich des lebensgeschichtlichen Erzählens nationalsozialistischer und stalinistischer Opfer unter der übergreifenden Fragestellung: Welche persönlichen und gesellschaftlichen Umstände haben die sprachliche Bewältigung der Verfolgungserfahrung begünstigt, welche haben sie behindert? Im Mittelpunkt steht damit der Zusammenhang von gesellschaftlichem und privatem Erinnern bzw. Schweigen in Ost- wie in Westdeutschland.
Willy Albrecht (Hg.)
Die SPD unter Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer 1946 bis 1963
Sitzungsprotokolle der Spitzengremien
Band 2: 1948–1950
Der vorliegende Band umfasst die Protokolle des Parteivorstandes und der anderen Führungsgremien der SPD vom Parteitag im September 1948 bis zum Parteitag im Mai 1950, d.h. die Zeit der Gründung und beginnenden Westintegration der Bundesrepublik Deutschland.
Willy Albrecht (Hg.)
Die SPD unter Kurt Schumacher und Erich Ollenhauer 1946 bis 1963
Sitzungsprotokolle der Spitzengremien
Band 1: 1946-1948
August Bebel
Die Frau und der Sozialismus
Mit einem Vorwort von Eduard Bernstein
Diese Schrift Bebels gehört zu den erfolgreichsten Titel in der sozialistischen Literatur: Bis 1910 erlebte sie die 50. Auflage, 1929 waren weit
über 200.000 Exemplare verkauft. Das Buch ist nicht nur als Beitrag zur Frauenemenzipation wichtig, sondern vor allem als
eine der wenigen Schriften der Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert, in der konkret die sozialistischen Vorstellungen von der Zukunftsgesellschaft umrissen werden.
Dieter Dowe / Kurt Klotzbach (Hg.)
Programmatische Dokumente der deutschen Sozialdemokratie
Die in diesem Band vorgelegten Dokumente spiegeln die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie von einer proletarischen Klassenpartei mit revolutionärem Anspruch zu einer reformorientierten Volkspartei wider.
Heinrich Potthoff / Susanne Miller
Kleine Geschichte der SPD 1848-2002
Die »Kleine Geschichte der SPD« reicht in der jetzt vorliegenden, komplett überarbeiteten 8. Auflage bis in die unmittelbare Gegenwart. Eine Fortschreibung dieser Geschichte der Sozialdemokratie, die längst zu einem Standardwerk geworden ist, war dringend geboten, denn die letzte, 1991 erschienene Ausgabe schloss die Darstellung mit dem Ende der sozialliberalen Koalition.
Klaus Schönhoven / Hans-Jochen Vogel (Hg.)
Frühe Warnungen vor dem Nationalsozialismus
Ein historisches Lesebuch
Lange wurde die kampflose Kapitulation der Weimarer Republik vor dem Nationalsozialismus in Forschung und Publizistik behauptet. Dieser Band dokumentiert ausführlich, wie leidenschaftlich und grundsätzlich in Parlamentsdebatten zwischen 1922 und 1933 Politik und Ideologie des Nationalsozialismus diskutiert wurde.
August Bebel
Aus meinem Leben
Die berühmte Autobiographie »Aus meinem Leben« von August Bebel (1840–1913) erschien zwischen 1910 und 1914 in drei Bänden. Die vorliegende, gebundene Ausgabe versammelt alle drei Bände in ungekürzter Fassung. Das von Kautsky verfasste Vorwort zum dritten Band und sein Nachwort sind als Beilagen zugefügt.
Jürgen Kocka
Weder Stand noch Klasse
Unterschichten um 1800
Dieser Band behandelt die wirtschaftliche Situation, die Lebensverhältnisse, die Abhängigkeiten, die Bedrückungen, Hoffnungen und Proteste der ländlichen und städtischen Unterschicht in Deutschland um 1800. Es bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die Welt der »kleinen Leute«.